Clemens Stadlbauer
Quotenkiller
UT metro TB
.»Röchelnd zog er sich am Mischpult hoch. Sollte der Song von Mariah Carey wirklich die letzte Begleitmelodie in sein Grab sein? Dann schon lieber die Rolling Stones ...«
Das Cover dieses Romans platzierte sich auf Rang drei des "Bloody Cover 2004" Awards.
Rezension:
poz
ISBN 3-293-20298-5
Tommy König, beliebter Radiomoderator bei der allmächtigen »Hitstation«, wird während seiner nächtlichen Sendung im Studio ermordet.
Doch das Hinter-die-Kulissen-Schauen in den Betrieb eines Senders, in dem untreue Ehefrauen, cholerische Bosse und hinterfotzige Starmoderatoren sich lächelnd das Messer in den Rücken treiben bildlich gesprochen, oder doch nicht? ist erst der Anfang einer Geschichte, die zusehends waghalsigere Kapriolen schlägt und die Protagonisten von Wien bis auf eine verschwiegene süditalienische Insel führt.
Und warum? Alles scheint sich um eine geheimnisvolle Kassette zu drehen, für die bedenkenlos gemordet oder horrende Summen Geld geboten werden
Ausgerechnet während einer Mariah Carey-Nummer muss Star-DJ Tommy König sein Leben aushauchen mit eingeschlagenem Schädel auf dem Boden des Sendestudios.
Was dann folgt, ist die spannende Suche nach dem Mörder, aber nicht nur das. Mit mindestens ebenso viel Energie wird nach einer Audio-Cassette gefahndet, die wohl die Ursache für Tommy Königs gewaltsames Ableben war.
Clemens Stadlbauers Erstling Quotenkiller besticht vor allem durch den Blick hinter die Kulissen eines Radiosenders aus der Sicht des Insiders Stadlbauer war selbst viele Jahre lang DJ bei diversen österreichischen Sendern. Amüsant auch die Abrechnung mit der trinkenden und koksenden Wiener Society. Die Story selbst hat Witz, Tempo und ist bis zum Ende spannend obwohl einige Wendungen recht konstruiert daher kommen.
Gewöhnungsbedürftig ist Stadlbauers Schreibstil aber wer sich an achtzeiligen Schachtelsätzen und dem großzügigen Einsatz mega-hippen In-Vokabulars nicht stößt, findet in Quotenkiller einen flotten, temporeichen Krimi, der sich selbst auf wohltuende Weise nicht ganz ernst nimmt.