Thomas Gifford
Skandal
Original: Hollywood Gothik
Hat der Drehbuchautor Toby Challis seine Frau mit einer Oscar-Statue erschlagen? Nein.
Rezension:
Erika Drake
Bastei Lübbe TB
ISBN 3-404-14957-2
Doch leider glauben genau das Polizei und Staatsanwaltschaft. Bevor Toby in die Fänge der Justiz gerät, versucht er auf eigene Faust die Hintergründe des Verbrechens aufzuklären. Damit macht er sich mehr Feinde, als ihm lieb sein kann, ist doch die Glitzerwelt Hollywoods eine Fassade, hinter der sich Neid, Intrigen und Gewalt verbergen.
Und vieles deutet darauf hin, dass der Mord an seiner Frau nur die Spitze des Eisberges darstellt ...
Ein Mann wird von der Polizei in seinem Haus aufgegriffen, seine Frau liegt erschlagen vor ihm, er hat die Tatwaffe noch in der Hand - er wird verhaftet, verhandelt, verurteilt, ihm gelingt durch einen Unfall die Flucht und er macht sich daran, den wahren Mörder zu fangen ... so weit, so gut, so herkömmlich.
Tobias Challis, nun oscarnominierter Drehbuchautor auf der Flucht, setzt jetzt die nächsten 350 Seiten alles daran, die verworrenen Spuren und zusammenhanglosen Enden des Geheimnisses zu lösen und neu zu verbinden. Fördert dabei erstaunliches und erschreckendes über seine Familie, Freunde und Kollegen zu Tage. Und gelangt am Ende in einer Art Ringschluss bis wieder fast an den Anfang der Geschichte.
Die Story ist flüssig, spannend und glaubhaft geschrieben und man bleibt bis zu der dann erstaunlicherweise doch noch erstaunlichen Auflösung am Ball - wer allerdings den Versprechungen glaubt, Gifford hätte sich in die Welt des Glimmers und Filmes Amerikas genauso gut und tief hineingearbeitet wie in die mysteriöse Welt des Vatikans im Bestseller "Assassini", wird enttäuscht.
Dies hier ist gut gearbeitete, seriöse Krimi-Ware - aber leider auch nicht mehr!