Das Buch direkt bei Amazon bestellen J.D. Robb Uta Hege Nora Roberts
Der Kuss des Killers

Original: Ceremony in Death (05 Death)
Deutsch von Uta Hege
Blanvalet TB
ISBN 978-3-442-35633-1

Niemals ist Lieutenant Eve Dallas etwas so schwer gefallen: Sie muss gegen ihre eigenen Kollegen ermitteln, weil alle Spuren des Mordes an einem liebenswerten, anständigen Polizisten direkt in die Zentrale führen.
Als eine weitere Leiche vor ihrer Haustür deponiert wird, begreift Eve Dallas, dass dieser zweite Mord eine eindeutige Warnung ist: Eve selbst soll das nächste Opfer sein.
Und diesmal steht Eve einem Killer gegenüber, so raffiniert, überheblich und hinterhältig wie das personifizierte Böse …

Rezension:
Mit ihrem fünften Band der Eve Dallas und Roarke-Serie, die im Jahre 2058 in New York spielt, vermag die amerikanische Vielschreiberin J. D. Robb (unter deren Pseudonym sich die Bestsellerkönigin Nora Roberts verbirgt, die jährlich zu den zwei Bänden dieser Serie noch mindestens zwei weitere Bücher unter ihrem richtigen Namen veröffentlicht) die Erwartungen ihrer Fans leider nicht wie gewohnt zu erfüllen.
Obwohl es zahlreiche amüsante Szenen zwischen Eve und ihrer nun zum Detective beförderten Assistentin Peabody gibt und auch ihre Beziehung zu Roarke dem gewohnten entspricht, enttäuscht doch die Krimihandlung ein wenig.
Aus einer internen Untersuchung wegen möglicher Korruptionsverwicklungen von Kollegen hätte die Amerikanerin wesentlich mehr machen können als ein familienbegründetes illegales Ermitteln in der in der Zukunft anscheinend boomenden übersinnlichen Branche, bei der Hexen- und Satanskulte überaus beliebt sind und zertifizierte Hexen zum Alltag gehören.
Zwar hat Eve selbst auch eine Menge Misstrauen gegenüber dieser Sphäre, so dass sich der Leser wenigstens nicht ganz im falschen Film fühlen muss, und auch die Morde selbst werden glücklicherweise mit profanen Methoden begangen und haben nur auf den ersten Blick einen übersinnlichen Touch, aber trotzdem machen diese Elemente einen Kriminalroman wenig glaubhaft und dürften auch die Spannung nur bei wenigen Lesern erhöhen; der Mörder ist trotz allen vorgeschobenen Hokuspokus schon früh zu erraten.
Hoffen wir, dass das Übersinnliche nur ein einmaliger Ausrutscher der Amerikanerin war und sie sich in den nächsten Bänden (Nummer sechs erscheint übrigens schon im November 2003) wieder auf ihre gewohnten Qualitäten – Knallharter Polizeialltag, packende Fälle, eine Prise Zukunft, viel Humor und ein bisschen Sex – besinnt. Die Leser werden es danken.

Kathrin Hanik