Das Buch direkt bei Amazon bestellen Penny Warner
Körpersprache einer Toten - Ein Fall für Connor Westphal

Original: Dead Body Language
Aus dem Amerikanischen von Trixi Flügel
(1. Band)
Signum TB
ISBN 3-927731-71-4

Im friedlichen ehemaligen Goldgräberstädtchen Flat Skunk betreibt die gehörlose Journalistin Connor Westphal ihre eigene Wochenzeitung. Die Krimirätsel, die sie für ihre Leser schreibt, sind das bei weitem aufregendste, das der kalifornische Flecken zu bieten hat - bis die First Lady der Stadt eine mysteriöse Anzeige aufgeben will und am nächsten Tag tot auf dem Grab ihres Ehemanns gefunden wird.
Connor wittert die große Story und beginnt, den Fall zu untersuchen. Dabei zeigt sich schnell, dass man nicht hören können muss, um die wahren Zusammenhänge herauszufinden. Mit scharfem Blick, Verstand, Mut und Witz setzt sich Connor auf die Spur des Mörders und ist entschlossen, ihn zu finden - bevor sie vielleicht selbst zum nächsten Opfer wird.

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Rezension:
Tough und burschikos ist Connor Westphal genau die richtige Frau für die kleine Goldgräberstadt Flat Skunk. Dort, wo das Leben nicht immer zimperlich mit einem umgeht, gibt sie ihre eigene Zeitung raus. Das Journalistenleben kommt Connors angeborenen Neugier sehr entgegen, kann sie doch ungehemmt Fragen stellen, ohne dass es merkwürdig wirkt. Und bei ihrem Faible für Kriminalgeschichten ist es nur natürlich, dass sie sich so ihre Gedanken macht, als Leute verschwinden und andere Einwohner der Stadt tot aufgefunden werden.
Dass sie gehörlos ist, ist nicht wirklich ein Problem. Sie kann Lippen lesen und beherrscht sowohl die amerikanische Gebärdensprache als auch die amerikanische Lautsprache. Und irgendwelche wie auch immer geartete Rücksichtnahme auf sie bekommt sie auch nicht. Da wird munter Kaugummi gekaut und damit das Lippenlesen fast unmöglich gemacht. Da wird weggeguckt und von hinten angesprochen.
Aber who cares, Connor kann kombinieren und ist selbstbewusst und mit einer guten Portion Witz ausgestattet, um jedweder Situation gewachsen zu sein. Und rein gar nicht zurückhaltend. Mutig geht sie dahin, wo es spannend werden kann. Oder auch gefährlich. Da kann man schon einmal unverhofft in einem Sarg aufwachen. Einem geschlossenen.
Aber Connor übersteht auch dies und nicht nur das, mit Hilfe von Freunden, ihrer guten Beobachtungs- und Kombinationsgabe und verschiedenen Recherchen kommt sie einem Verbrecher auf die Spur.
Und das wird in klarer, zuweilen witziger und immer treffender Sprache von der kalifornischen Autorin wiedergegeben, die 1998 für dieses Buch, ihr kriminalistisches Erstlingswerk. mit dem Macavity Award des Mystery Readers Journal ausgezeichnet wurde.
Die hörende Penny Warner schreibt mit erstaunlich großem Wissen über die gehörlose Connor Westphal. Ihr Insider-Wissen konnte sie während ihres Studiums in Gehörlosenpädagogik erwerben. Heute gibt die Autorin Kurse in kindlicher Entwicklung, Gebärdensprache und Sonderpädagogik.
Fazit: Ein fesselnder Krimi mit einer ungewöhnlichen wie sympathischen Heldin, über deren Erlebnisse der Krimifan (und hier ist vorwiegend die weibliche Kriminalgeschichtenleserin angesprochen, die sich mit leichter Gänsehaut sowie einem Schmunzeln mit der Heldin identifizieren kann), musste er das Buch mit Seite 374 aus der Hand legen, unbedingt mehr hören - will sagen - lesen will.

Iris Groschek