Deborah Crombie
Andreas Jäger
Nur wenn du mir vertraust
Original: The Fall of Songs
Inspector Gemma James fährt mit ihrer alten Freundin Hazel nach Schottland, um dort ein erholsames Wochenende zu verbringen. Im Hotel angekommen, treffen die beiden Frauen auf Donald Brodie, mit dem die verheiratete Hazel anscheinend mehr als nur eine Freundschaft verbindet.
Rezension:
Leia
(9. Band)
Deutsch von Andreas Jäger
Goldmann TB
ISBN: 3-442-45309-7
Am darauffolgenden Abend kommt es zum erbitterten Streit zwischen Hazel und Brodie. Als Brodie kurz darauf tot im Moor gefunden wird, muss sich Gemma fragen, inwieweit sie Hazel vertrauen kann ...
Sie kann es nicht lassen!
Nach ihrem nicht so ganz gelungen Ausflug in die Welt der Mystery-Thriller mit dem Band Von fremder Hand, lässt Frau Crombie wieder übersinnliche Kräfte in ihren neuen Roman einfließen. Dieses Mal ist der Versuch aber schon gelungener und die mystischen Sequenzen dominieren nicht das Hauptgeschehen, sondern versuchen ehr die Hintergründe des Mordes zu beleuchten. Trotzdem sind diese Einflechtungen für die Story eigentlich überflüssig.
Auch dieser Roman spielt in Schottland in malerischer Umgebung. Die Autorin versteht es im Übrigen eben diese Umgebung so lebhaft zu schildern, dass der Leser sich nahezu in den Highlands wähnt und förmlich die würzige Luft riecht. Alleine aus diesem Grunde schon ist das Buch absolut lesenswert.
Die Story selbst ist gespickt von Romantik, Intrigen, Verwirrungen und Überraschungen eben so, wie man die Bücher von Deborah Crombie kennt. Die Lösung des Falles erscheint genauso simpel wie verblüffend, aber wie immer durchaus logisch nachvollziehbar. Der Leser erfährt nebenbei einiges über die Kindheit und Jugend von Gemma James, die in der Gegend des Handlungsortes aufgewachsen ist und dazu bekommt man auch noch einen etwas tieferen Einblick in die Herstellung des schottischen Whiskeys.
Die Aufteilung der Geschichte in Ereignisse im hier und jetzt und Rückblenden zu den Ereignissen von vor hundert Jahren ist durchaus reizvoll und informativ, wenn auch für den eigentlichen Tathergang nicht wirklich notwendig. Dennoch geben diese Rückblenden dem Buch ein gewisses Etwas.
Fazit: ein durchaus gelungener Band der Kincaid/James-Reihe, bei der auch die private Seite der Serien-Hauptfiguren nicht zu kurz kommt. Nur hätte die Autorin auch dieses Mal durchaus auf den Mystery-Touch verzichten können, macht doch dieser die Geschichte eher unglaubwürdig, was wirklich schade ist.