Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ann Granger
Ein Hauch von Sterblichkeit - Mitchell & Markbys neunter Fall

Original: A Touch of Mortality
Bastei-Lübbe TB
ISBN 3-404-14970-X

Sally und Liam Caswell suchen in Oxfordshire Ruhe und Erholung. Doch ihre Hoffnungen werden enttäuscht: Streit mit den Nachbarn ist an der Tagesordnung. Schließlich erhält Liam sogar einen üblen Drohbrief. Bodicote, ein misslauniger alter Gutsherr, gerät in Verdacht, der Absender zu sein.
Doch Superintendent Markby ist skeptisch, denn Liam hat viele Feinde. Er ahnt, dass ein Unglück geschehen wird und bittet Meredith Mitchell um Hilfe. Zu spät ....

Rezension:
Das wahre Können eines Krimiautors zeigt sich nicht nach einem oder zwei gelungenen Romanen, sondern erst nach mehreren Jahren, wenn in eine Serie der Alltag eingekehrt ist, die Beziehungen der Protagonisten eingefahren sind, die Dialoge auf der Stelle treten und sich auch die Kriminalfälle immer mehr zu ähneln beginnen. Derart monoton gewordene, früher einmal wirklich gut gewesene Krimiserien gibt es leider immer wieder, vielleicht sogar immer häufiger.
Eine löbliche Ausnahme aus diesem immer gleichen Krimitrott bildet die Britin Ann Granger, der das Kunststück gelungen ist, die Monotonie, die sich (auch bei ihr) nach fünf oder sechs Bänden eingestellt hat, zu durchbrechen und noch besser zu schreiben als zu ihren Anfangszeiten.
Mit dem 9. Band der Mitchell und Markby-Serie, „Ein Hauch von Sterblichkeit“, hat die populäre Britin ihren bislang besten Krimi geschrieben. Im Vergleich dazu wirken die ersten Bände beinahe langweilig. Erwähnenswert ist auch die gelungene Verwandlung ihrer Protagonistin Meredith Mitchell, die in den Anfangsbänden wesentlich zickiger und unsympathischer agierte.
Vielleicht hängen diese Veränderungen mit der Einführung von Grangers zweiter Serie zusammen, die durch eine unkonventionelle Protagonistin frischen Wind in die britische Krimiwelt und vielleicht auch in die Schreibe ihrer Schöpferin brachte.
Insbesondere die Krimihandlung wurde von Mrs. Granger wesentlich spannender und undurchsichtiger konzipiert als in früheren Bänden.
Wer Ann Granger noch nicht kennt, sollte spätestens jetzt zugreifen, denn „Ein Hauch von Sterblichkeit“ ist klassische britische Krimikost auf höchsten Niveau, alle anderen dürften den neuen Granger sowieso sehnsüchtig erwartet und direkt nach Erscheinen verschlungen haben.

Kathrin Hanik