Das Buch direkt bei Amazon bestellen Petra Hammesfahr
Die Lüge

Wunderlich gebunden
ISBN 3-8052-0720-4

Es ist Juli, viel zu heiß für ein Vorstellungsgespräch, und Susanne Lasko glaubt kurz an eine Fata Morgana. Tritt da aus dem aus dem Aufzug des Gerler-Bürohauses nicht ihr lebendig gewordenes Spiegelbild?
Aber die Illusion währt nur einen Augenblick. Die andere Frau gleicht ihr zwar wie eine Zwillingsschwester. Doch sie sieht aus wie eine erfolgreiche Karrierefrau und lebt wohl in einer ganz anderen Welt als die einsame, arbeitslose Susanne.
Als die beiden Frauen sich kennen lernen, macht Nadia Trenkler, so heißt die elegante Dame mit Susannes Gesicht, einen merkwürdigen Vorschlag: Gegen ein fürstliches Honorar soll Susanne von Zeit zu Zeit in Nadias Haut schlüpfen; angeblich, damit Nadia ihren Liebhaber treffen kann, ohne dass Ehemann Michael etwas merkt.
Teils aus Geldnot, teils aus Neugier lässt Susanne sich auf das seltsame Spiel ein – bis sie zu ahnen beginnt, dass ihre Identität für ein perfides Spiel missbraucht wird.

Rezension:
Vor ein paar Jahren wurde Petra Hammesfahr mit "Die Sünderin" berühmt. Und der Leser dachte, das gibt’s nicht, eine deutsche Autorin, die atemlos spannend und gut schreibt!
Es war aber nicht Petra Hammesfahrs erster Roman und nach kurzer Zeit wurden ihre „alten“ Bücher nachgedruckt. Sie kann immer noch toll schreiben, mit ungewöhnlichen Ideen, wie hier die Doppelgängergeschichte in der heutigen Alltagswelt angelegt.
Alle Figuren sind plastisch und sehr lebendig dargestellt, trotz allem stellt sich eine gewisse Ermüdungserscheinung ein, beim Lesen von so viel Routine.
Ein bisschen zu viel schwarz-weiss. Susanne Lasko, geschieden, arbeitslos, traumatisiert von zwei Banküberfällen, die sie als Bankangestellte miterleben musste und auf der anderen Seite die reiche Nadia Trenkler, die die Zwillingsschwester von Susanne Lasko sein könnte.
Die Reiche bittet die Arme um einen Gefallen und das Lügennetz entspinnt sich von Kapitel zu Kapitel. Trotz allem fühlt der Leser nur an der Oberfläche mit den Figuren. Es fehlt der doppelte Boden, der bei ihren frühen Romanen "Das Geheimnis der Puppe" und "Die Sünderin" großartig war. Echte Beklemmung will nicht aufkommen, aber Spannung und Unterhaltung allemal.

K. Ara