Das Buch direkt bei Amazon bestellen Friedrich Ani
Süden und der glückliche Winkel

(7. Band)
Knaur TB
ISBN 3-426-62384-6

Nach 31 Jahren Dienst am Schalter ist der Postbeamte Cölestin Korbinian plötzlich verschwunden: Weder seine Kollegen noch seine völlig verwirrte Frau können sich vorstellen, wo er steckt.
Gewisse Gemälde von Carl Spitzweg bringen Süden schließlich auf eine Spur, die so unglaublich erscheint, dass er nicht einmal seinen engsten Vertrauten davon zu erzählen wagt …

Rezension:
Wir Leser sind die einzigen, denen Kommissar Tabor Süden von der Münchener Vermisstenstelle am Hauptbahnhof von dem merkwürdigen Vermissungs-Fall des Postbeamten erzählt, der eigentlich gar nicht verschwunden war.
Nur Tabor Süden ist am Ende eineinhalb Tage verschwunden und kann es seinem Chef und seiner Geliebten und Kollegin und seinem besten Freund und Kollegen nicht sagen, wo er war. Alle Fährten, die in die übliche Richtung gehen (Depressionen, Geliebte, Impotenz) lösen sich in Luft auf.
Wo ist der Mann mit dem hellblauen Hemd und dem Strohhut, die Sachen, die er sonst nur im Urlaub trägt?
Einer der wenigen Autoren, die durch die Vielschreiberei zu Hochform auflaufen. Man merkt, das Ani sich mit spielerischer Leichtigkeit frei geschrieben hat, von allen Krimi- oder Romanzwängen. Gegen Ende ist ihm ein magisch phantastischer Plot gelungen, zum mehrmals lesen, was man selten von einem Krimi behaupten kann.
Ani hat in einem Interview gesagt, dass er hier die Erfindung der Langsamkeit betreibt und das, ohne eine Seite langweilig zu sein.
Für alle Münchenliebhaber zum Straßen- und Plätze Abgehen und für alle Literaturliebhaber, die ihre Zeit mit Poesie verbringen wollen.

K. Ara