Das Buch direkt bei Amazon bestellen Andrej Kurkow
Pinguine frieren nicht

(2. Band)
Original: Zakon Ulitki
Aus dem Russischen von Sabine Grebing
Diogenes gebunden
ISBN 3-257-06377-6

Auf der Polarstation in der Antarktis, wohin Viktor vor der Mafia geflüchtet war, hält er es nicht lange aus. Das Vermächtnis eines sterbenden Bankiers, der ebenfalls ins ewige Eis geflohen war, und nicht zuletzt der Gedanke an den Pinguin Mischa, dem Viktor noch etwas schuldig ist, lassen ihm keine Ruhe.
Er fliegt zurück nach Kiew, zu der kleinen Sonja und ihrem von Viktor bezahlten Kindermädchen, zu dem er früher einmal in enger Beziehung stand. Doch Viktors Hausschlüssel passt nicht mehr, und in seinem Bett schläft inzwischen »ein anderer Onkel«, wie ihm Sonja vertrauensvoll mitteilt. So findet Viktor in Moskau bei der Witwe des Bankiers, dessen Testament er überbringt, eine erste Unterkunft – und mehr als das.
Doch kann das süße Leben Viktor nicht von seiner Suche nach Mischa abbringen. In der Klinik, in der Mischa seinerzeit operiert wurde, weiß man nur, dass der Pinguin von ein paar Männern in schwarzen Anzügen abgeholt wurde. Viktor schwant nichts Gutes. Auf dem Friedhof, wo die Mafiabosse ihre ›Familienmitglieder‹ begraben, passt Viktor Trauerzüge ab und hofft so, Mischa zu finden. Und in der Tat beginnt hier eine heiße Spur…

Rezension:
Ein Pinguin als Freund. Ohne ihn ist alles nichts und besonders wenn man ständig in der Zwickmühle steckt wie der Held Viktor.
Da es sich um eine Art Fortsetzung handelt, ist es für den Leser, der den Vorgängerroman nicht kennt, etwas schwierig sich anfangs zurecht zu finden.
Ist Mischa eine Traumfigur, ein reales Tier?
Alles beginnt in der Antarktis, wo sich Viktor zusammen mit einem Bankier verstecken muss. Da der Bankier unheilbar krank ist, gibt er Viktor seine Papiere und so gelingt ihm die Flucht. Das bildet den Auftakt für eine Art Roadmovie quer durch Russland auf der Suche nach Mischa dem Pinguin. Als er ihn schließlich findet hat er eine Menge skurriler Abenteuer überstanden.
Die Handlung spielt im Russland der Gegenwart, überall ist die Verwestlichung deutlich aufs Korn genommen. Mischa und ich kennen alle. Wir haben doch zusammen bei Mac Donalds gegessen, weißt du noch?
Und doch ist der Roman eher ein modernes Märchen als ein Krimi, mit vielen makaberer Details, was z. B. den Tschetschenien-Krieg betrifft.
Ein Lesevergnügen für Russlandfans und auch für Leser von Paasilinna.

K. Ara