Das Buch direkt bei Amazon bestellen Thorsten Beck
Harburg Blues

(1. Band Tim Börne)
Schwarze Hefte, Nr. 21
Ein Krimi vom Hamburger Abendblatt
ISBN 3-921305-84-5

"Mein Chef hängt in der Sache drin." In diesem Moment öffnete jemand die Tür. Schmoller zuckte zusammen. Der Mann war in Panik, so viel war sicher.

Tim Börne, Rechtsanwalt und allein erziehender Vater, wittert einen lukrativen Fall. 3000 Mark blättert ihm ein Mandant hin - und das nur als Anzahlung. Dafür soll Tim die Drahtzieher eines illegalen Immobiliengeschäfts im Harburger Hafen dingfest machen.
Tim ahnt nicht, worauf er sich einlässt. Kurz darauf wird sein Mandant ermordet.

Rezension:
Spannend und prallvoll mit Lokalkolorit (das typische Markenzeichen der "Schwarzen Hefte" herausgegeben von Volker Albers; jener Reihe im praktischen Taschenformat und zum Taschengeldpreis, in der Hamburger Autoren Hamburg-Krimis schreiben) kommt dieser 64 Seiten starke Krimi daher, der auch Nicht-Hanseaten beste Unterhaltung garantiert.
Mit dem Protagonisten "Tim Börne" hat Richter Thorsten Beck (die Duplizität der Initialen ist nicht etwa Zufall - siehe auch unser Interview mit dem Autor) einen Held geschaffen, wie ihn sich Frauen wünschen: Ein verwitweter, allein erziehender Vater mit viel Gefühl, der joggt, Saxophon spielt, ein Herz für die "kleinen Leute" hat und trotzdem den Luxus ab und an nicht verachtet.
Die Geschichte selbst (Mauscheleien, Betrug, sowie wenig zimperliche "Entmietungsaufforderungen" im Zusammenhang mit einem windigen Investitionsprojekt) trägt durchaus aktuelle Züge, selbst wenn sie bereits aus dem Jahr 2000 stammt.
Auch der Rest stimmt: Man speist lecker, die Bösen werden ihrer gerechten Bestrafung zugeführt und die flüssige Schreibe des Juristen sorgt dafür, dass der Leser gebannt verfolgt, wie der Held im Schweiß seines Angesichts schon vor dem Showdown voller Action mehreren Anschlägen entgeht (und ganz nebenbei noch erste zarte Bande zu einer allein erziehenden Mutter knüpft).

Miss Sophie