Christoph Wortberg
Novembernacht

Thienemann TB
ISBN 3-522-17629-4
(ab 13 Jahren)

"Alles klar, Kleine?"
Julia schüttelt stumm ihren Kopf. Nichts ist klar, gar nichts! Ihr bester Freund liegt in einer mit Samt ausgeschlagenen Kiste aus Eichenholz.
Alle im Klosterinternat tun so, als hätte er sich selbst das Leben genommen.
Sie weiß, dass das nicht wahr ist. Roman Peters ist ermordet worden!

Rezension:
Man ist ja gerne skeptisch, wenn man einen deutschen Krimi eines unbekannten deutschen Autors zur Hand nimmt, der auch noch in einer Gegend Deutschlands spielt, die kaum einer kennt.
Bei Novembermord wird man jedoch nicht enttäuscht.
Der Autor schafft es, sowohl die Gegend des Handlungsablaufes so zu beschreiben, dass man sich als Leser nahezu darin wiederzufinden glaubt. Die Novemberkälte zieht einem beim Lesen förmlich in die Knochen und man verkriecht sich zeitweise gerne ein Stückchen tiefer unter die wärmende Decke auf dem Sofa.
Die Figuren der Handlung sind lebensnah gewählt, mit Ecken und Kanten, liebenswerten Seiten und Charakterschwächen – so wie es im wirklichen Leben auch ist.
Die Geschichte an sich ist spannend, gerade richtig verworren, überraschend in der Lösung und doch in sich schlüssig und sauber konstruiert – ohne Ungereimtheiten oder an den Haaren herbei gezogene Handlungsabläufe .
Mit 284 Seiten ist dieses Buch genau das richtige für ein Schmökerwochenende auf der Couch, nicht nur im Winter.
Es bleibt zu hoffen, dass wir von Berndt Schulz und seinem Kommissar Marten Velsmann noch mehr zu lesen bekommen.

Leia