Rebekka Wulff
Der blauen Bunker
Scherz TB
Seit Jahren finanziert Agnes Livid ihren promovierenden Ehemann als Aushilfsbriefträgerin.
Rezension:
Kiebitz
ISBN 3-502-51954-4
An einem dunklen Novembertag stürzt sich während ihrer Tour eine Frau aus dem Fenster eines Hochhauses, dem Blauen Bunker. Rasch wird klar, dass der Todesfall mit den neun mutmaßlichen Selbstmorden der vergangenen Jahre zusammenhängt.
Die Lage spitzt sich zu, als Agnes nach einem heftigen Streit ihren Mann verlässt und nirgendwo anders Zuflucht findet als im Blauen Bunker...
Phantasien die nur in einem Hochhaus entstehen können.
Eingesperrt in die Anonymität.
Rebekka Wulff hat ihre Hauptfigur Agnes Livid genauestens durchdacht. Nicht nur deren Arbeit als Briefträgerin ist authentisch, sondern auch ihre Gefühlswelt, ihre Ängste, sind absolut lebensnah. Die Vergangenheit der jungen Frau ist ein dunkles Geheimnis. Doch die Gegenwart meint es auch nicht sonderlich gut mit ihr. Trotzdem ist sie mutig genug, nachzuforschen, was hinter den ominösen Selbstmorden stecken könnte. Zumal sie offensichtlich verdächtigt wird irgendeine Rolle dabei gespielt zu haben.
Rebekka Wulff schafft eine Atmosphäre, die jeder sicher schon einmal empfunden hat. Dieses leichte unheimliche Kribbeln, eine Angst vor dem Ungewissen.
Sie ist sprachlich und inhaltlich sehr nah am Leben, ohne platt zu werden. Ihre Figuren sind genau beobachtet und manchmal fast karikaturenhaft.
Ein spannender Krimi mit einer kleinen Brise Leichtigkeit.