Inger Frimansson
Der Beschützer
Original: Mannen med oxhjärtat
Zwei Feuerwehrmänner sind tot - einer angeblich einem obskuren Unfall zum Opfer gefallen, der andere ermordet.
Rezension:
Iris Groschek
Aus dem Schwedischen von Christel Hildebrandt
btb TB
ISBN 3-442-72730-8
Besteht eine Verbindung zwischen den Toten? Hat man es gar mit einem gerissenen Serienmörder zu tun?
Schon bald gibt es einen Verdächtigen, doch erst, als es fast schon zu spät ist, erkennen die ermittelnden Beamten, dass man die ganze Zeit auf der falschen Fährte war ...
Schwedenkrimis bieten Einblicke in das ganz normale Leben. Dieses Mal das ganz normale Leben der Feuerwehrleute einer Stockholmer Einheit. Sie werden uns vorgestellt, starke Männer, seelisch angeknackste Männer, verheiratete, suchende, unglückliche und verliebte Männer.
Dann das plötzliche Ende der alltäglichen Probleme mit pubertierenden Stieftöchtern, Eifersüchteleien, kleinen und größeren Krankheiten. War der Tod ein Unfall, ein Selbstmord, gar Mord? Aber wer hat ein Interesse daran, Kollegen umzubringen? Wer kann ungesehen in die Wache kommen? Was ist überhaupt los?
Inger Frimansson stellt uns wieder das normale Leben vor, das durch den Tod in Unordnung und Aufruhr gebracht wird. Wir lernen einige Familien kennen, sehen Zusammenhänge und können in die Vergangenheit schauen.
Und machen uns so unsere Gedanken über kriminelle Energien, über seelische Verletzungen in der Jugend und über psychopathische Tendenzen. Die dann doch nicht zum erwarteten Ergebnis führen. Tatsächlich ist dann doch alles anders.
Wer sich nicht durch eine große Anzahl Protagonisten abschrecken lässt und auch die Schilderung des Alltags durchaus lesenswert findet, der wird dieses Buch spannend finden, wer allerdings schnelle Schnitte und rasante Verfolgungsjagden liebt, der wird nicht verstehen, warum ein heimlicher Telefonanruf einer 16jährigen aufregender sein kann, als eine Reihe Terroranrufe, warum das Abnehmen eines Feuerwehrhelms den Hals mehr zuschnüren kann, als die Erdrosselung durch den Serienkiller.