Das Buch direkt bei Amazon bestellen Edith Kneifl
Die Kinder der Medusa

Ullstein gebunden
ISBN 3-550-08462-5

Joe Bellini, Wiener Psychoanalytikerin, freut sich auf ihren Urlaub. Gemeinsam mit ehemaligen Studienkollegen will sie auf einer Yacht in der Ägäis segeln.
Doch kaum haben sie den Hafen verlassen, wird das romantische Wiedersehensfest zu einem Horrortrip. Neid, Eifersucht und alte Rivalitäten treten offen zutage, und als einer ihrer Mitsegler bei einem Gerangel über Bord fällt und nicht wieder auftaucht, ist es schon so weit, dass jeder jeden eines Verbrechens für fähig hält.
Ein Sturm, der sie am Weitersegeln hindert, lässt sie auf eine Insel flüchten, auf der sie mit Ereignissen konfrontiert werden, die sich Stephen King nicht grausiger hätte ausdenken können. Als dann noch ein "Unfall" passiert, fällt Joe nichts anderes mehr ein, als ihren Freund Jan Serner von der Wiener Kriminalpolizei um Hilfe zu bitten…

Rezension:
Wie in einem Glaskasten, für den Leser zur Betrachtung freigegeben, befinden sich die Protagonisten in diesem neuen Roman von Edith Kneifl auf einem Segelboot, namens Medusa, in Griechenland.
Ihre ganz eigene Sicht der Ereignisse teilt die Ich-Erzählerin Joe, die (wie es bei Autorin Kneifl häufiger der Fall ist) den Beruf einer Psychotherapeutin ausübt, in Form eines Logbuches mit.
Und weist dem Leser so zunächst die Position eines Beobachters zu. Doch bald verändert sich diese Situation: Das rein äußerliche Betrachten wird ersetzt durch ein Gefühl des Involviert seins, des Mitleidens, Mitfühlens.
Drei Männer und vier Frauen befinden sich auf der Medusa, gleich zu Anfang, geht der jüngste, ein junger Grieche, namens Akis, über Bord. Lange wird nach ihm gesucht.
Was als Erholungsreise gedacht war, wird so bald zu einem Mikrokosmos der Schicksale und Verflechtungen mit ungewissem Ausgang, bis zu Tod oder Mord.
Dazu lebt das ganze Buch von der genauen Schilderung der griechischen Inseln.
Gegen Ende wird es für die Protagonisten unerträglich, keiner der ehemaligen Freunde und Geliebten traut noch dem anderen.
Neben der genauen Schilderung der griechischen Landschaft lässt Edith Kneifl surreale Bilder, wie beispielsweise auf der "Inzucht"-Insel, entstehen.
Genussvolle Spannung bis zur letzten Seite ist so garantiert!

K. Ara