Das Buch direkt bei Amazon bestellen Gert Anhalt
Für eine Hand voll Yen - Hamada Kens zweiter Fall

(2. Band)
Knaur TB
ISBN 3-426-62452-4

Hamada Ken, vollschlanker Privatdetektiv und Möchtegern-Humphrey-Bogart aus Tokio, geradewegs von der Pubertät in die Midlife-Crisis geschlittert, will auf Folksänger umschulen.
Und rasselt prompt in seinen zweiten Fall hinein: Sein Jugendfreund Hisashi wird von finsteren Männern gejagt, und ausgerechnet Hamada muss wider Willen als Pflegevater für Hisashis kleinen Sohn Akira herhalten.
Im Kampf mit den Windeln, einer mörderischen Sekte, einem Kredithai und vor allem mit sich selbst kommt Hamada einem monströsen Dreieck des Todes auf die Spur.

Rezension:
Nach dem ersten Fall von Hamada Ken erwartete man gespannt, ob es dem Autor gelingt, diesem unglaublichen Buch in einer Fortsetzung gerecht zu werden. Man kann ohne Zögern behaupten, dass er es wirklich geschafft hat!
Hamada Ken ist inzwischen vom Beruf des Privatdetektivs eigentlich abgekommen und möchte eine Gesangskarriere starten. Selbstgefällig wie gewohnt glaubt er keinem, der ihm versichert, dass er es sich besser noch einmal überlegen sollte, weil er eigentlich nicht wirklich talentiert ist. Es wäre nicht Hamada Ken, wenn er solche Hinweise nicht ignorieren würde und vollkommen von sich überzeugt wäre.
Nachdem eine alte gute Freundin ihn um Hilfe bittet, stolpert er aber wieder in einen turbulenten Kriminalfall. Plötzlich steht er mit einem Baby da, mit dem er nichts anzufangen weiß, verfolgt eine ominöse Sekte, die ihre Mitmenschen um ihr Geld erleichtert und in den Ruin treibt und muss sich mit Organhändlern vom feinsten auseinander setzen.
Hamada Ken stolpert derart stümperhaft durch den Fall, dass der Leser bei der Lektüre oft innehalten muss, um sich die Lachtränen aus den Augen zu wischen. Unser Held verliebt sich wieder einmal heillos in die falsche Frau, seine Freunde stehen unerschütterlich hinter ihm und hauen ihn aus den größten Gefahrensituationen raus, ohne dass er es wirklich registriert und von Seite zu Seite scheint der Mann selbstgefälliger zu werden, was ihn aber keineswegs unsympathisch macht. Er ist und bleibt ein drolliger Kerl, der einem manchmal wirklich Leid tut, andererseits aber oft genug spontan erheitert.
Desweiteren schafft es der Autor dem Leser doch viele Aspekte der uns Europäern so fremden Kultur Japans näher zu bringen und uns Einblick in das Leben und die Wertvorstellungen der Japaner zu geben.
Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Buch, das nach dem letzten Wort direkt Lust auf mehr weckt. Gut gemacht, Herr Anhalt!

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