Das Buch direkt bei Amazon bestellen Grant Sutherland
Diplomatenjagd

Original: Diplomatic Immunity
Knaur TB
ISBN 3-426-62232-7

Attaché Sam Windrush hat ein Problem: Als sein Freund Toshio ermordet im Keller des UN-Gebäudes in New York aufgefunden wird, will der Generalsekretär den Skandal unter den Teppich kehren.
Sam hat eine Woche Zeit, den Fall aufzuklären, doch er stößt auf eine Mauer des Schweigens.
Und er ist lange genug Diplomat, um zu wissen, dass man in der Schlangengrube der Vereinten Nationen niemandem über den Weg trauen kann …

Rezension:
Grant Sutherland beschreibt in seinem Kriminalroman einen Haufen von machtgierigen, korrupten und nur auf ihren Vorteil bedachten Menschen.
Das ist nichts Ungewöhnliches, sollte man meinen.
Aber er beschreibt in seinem Buch „Diplomatenjagd“ nicht irgendein Land oder eine Regierung in Mittelamerika oder Südafrika, sondern die Vereinten Nationen, mit ihrem Sitz in New York.
Hallo?
Mr. Sutherland?
Die vereinten Nationen, denen dieser nett aussehende, farbige Mann undefinierbaren Alters vorsteht, der so aussieht, als könne er kein Wässerchen trüben?
Korrupt?
Machtbesessen?
Nur auf den eigenen Vorteil bedacht?

Es ist so, glauben Sie mir. Als in der Tiefgarage des UN-Gebäudes die Leiche von Toshio Hatanaka gefunden wird, versucht der stellvertretende Generalsekretär alles, die Sache unter den Tisch zu kehren. Zumindest so lange, bis die anstehende Abstimmung über einen ständigen Sitz der Japaner im Sicherheitsrat abgeschlossen ist.
Deren größter Gegner übrigens dieser Toshio Hatanaka war.
Aber der ist ja jetzt tot. Und das soll niemand erfahren.
Noch nicht.

Der stellvertretende Generalsekretär beauftragt also seinem Assistenten Sam Windrush damit, das Verbrechen, so es denn eins war, aufzuklären. Und zwar so dezent wie möglich. Er selbst hält den Tod Hatanakas nämlich für einen Selbstmord, bzw. für einen Unfall mit einer Überdosis Heroin.

Sam, der ein Freund Hatanakas war, macht allerdings Entdeckungen, in die die höchsten Würdenträger verschiedener Länder verwickelt sind. Und er wirbelt Staub auf, wo er eigentlich keinen aufwirbeln sollte.
Böser Fehler. Das bemerkt Windrush spätestens dann, als der malaysische Tunku dem russischen Diplomaten Lemtow hilft, Sams Tochter unter dem Verdacht des Mordes festzusetzen.
Verwirrend?
Das ist Absicht.

Diplomatenjagd ist ein spannender, aufregend und gut geschriebener Krimi, der keine Sekunde langweilig wird, trotz seiner mehr als 600 Seiten.
Und er ist unbedingt empfehlenswert.

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