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Der dunkle Spiegel

(1. Band)
Blanvalet gebunden
ISBN 3-7645-0156-1

Köln im Sommer des Jahres 1376.
Im Haus des Weinhändlers de Lipa stirbt der erkrankte Jean, Sohn eines befreundeten burgundischen Weingutbesitzers, unter mysteriösen Umständen. Der Verdacht, ihn vergiftet zu haben, fällt auf die junge Begine Almut Bossart, die wenige Tage zuvor eine Arznei vorbeigebracht hatte, von der sich die Apothekerin ihres Konvents Heilung versprach.
Almut, die mit dem Makel eines losen Mundwerks behaftet ist und sich schon mehrfach mit der Geistlichkeit der Stadt angelegt hat, ist gezwungen, ihre Unschuld und die ihres Konvents zu beweisen.
Ihre ketzerischen Äußerungen erschweren dies jedoch und rufen sogar den Inquisitor auf den Plan. Als sie sich beherzt daran macht, die wahren Umstände von Jeans Tod aufzudecken, gerät sie immer tiefer in die mysteriösen Vorgänge im Haus des Weinhändlers - und schließlich sogar in Lebensgefahr.
Doch mit Hilfe der maurischen Hure Aziza, des taubstummen Mädchens Trine und des Benediktinerpaters Ivo gelingt es Almut schließlich, ein Komplott aufzudecken, das aus Habgier, Eifersucht und verbotener Liebe geschmiedet wurde.
Aber erst als es fast zu spät ist, begreift Almut, was das Abbild im dunklen Spiegel zu bedeuten hat ...

Rezension:
Die Frau ist noch keine dreißig, schon Witwe und lebt als „Begine“ in einem Konvent in Köln. Außerdem ist sie zuweilen (oft! ;-) recht eigensinnig, wortgewandt und –gewaltig, um nicht zu sagen vorlaut und schert sich nicht viel um Konventionen (was soweit geht, dass sie sich mit einer Frau trifft, welche „Die maurische Hure“ genannt wird. Darüber hinaus ist sie als Tochter eines Baumeisters auch durch einen rauen Umgangston nicht aus der Ruhe zu bringen und vermag es, sich bei Bedarf, lautstark Gehör zu verschaffen …
Mit dieser sympathischen und dabei recht eigenwilligen Frauenfigur der Almut Bossart beginnt Andrea Schacht ihre Serie um eine Amateurdetektivin aus dem Ende des 14. Jahrhunderts.
Durch und durch spannend führt die Wahl-Bonnerin ihre Leserschaft durch eine Handlung, bei der es ebenso um finanzielle Interessen und Intrigen geht wie um Familie, Lust und Leidenschaft.
Der attraktiven Almut hat die Autorin ein buntes Sammelsurium schillernder Figuren zur Seite gestellt: Als ersten natürlich den Benediktiner Pater Ivo, den ein dunkles Geheimnis umgibt und dessen Zuneigung zu der eigenwilligen Protagonistin schon bald mehr als offensichtlich wird. Als dann die anderen Bewohnerinnen des Beginen-Hauses, von der Gelehrten über die Apothekerin bis hin zur taubstummen dreizehnjährigen „Trine“, außerordentlich bewandert in der Kräuterkunde und mit einem unvergleichlichen „Näschen“ für alles mögliche ausgestattet. Und schließlich sodann jene „maurische Hure“ Aziza, die ebenfalls mehr als eine Sache aus ihrer Vergangenheit zu verbergen hat.
Gespickt mit historischen Informationen – so liegt etwa jedem Roman um die Begine eine tatsächlich verbriefte Begebenheit zugrunde, lesen sich die kurzen Kapitel flüssig, ohne anspruchslos zu sein.
Ein schneller Wechsel zwischen humorvollen, zuweilen ausgesprochen launigen Wortwechseln und Situationen und sehr ernsten, fast bedrückenden Szenarien (da wo es etwa um die Hexenverbrennung und die Methoden der Inquisition geht) sorgt dafür, dass die gefühlsmäßige Beteiligung des Lesers immer hoch bleibt.
Und wenn die Protagonistin gar zwei Mal – jeweils unter Einsatz des eigenen Lebens – beweisen muss, dass sie keine Mörderin ist, dann ist die Spannung garantiert.
Hoffen wir also, dass Autorin Andrea Schacht noch recht viel Inspiration in der mittelalterlichen Geschichte Kölns findet, um weitere so empfehlenswerte Beginen-Geschichten vorzulegen.

Miss Sophie

 

Gastrezension(en):


Name: Anna ST.
Email:
Datum: 12.12.2006 (11:38)

Tollleeeeeeeeeeeeeeeees Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuch!!!!!!!!!!!!!!!!! volllllllllllllleeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee geeeeeeeeeeeeeeeeeil!