Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ian Rankin
Die Kinder des Todes

Original: A Question of Blood
(14. Band)
Manhattan gebunden
ISBN 3-442-54550-1

Ein Edinburger Krimineller, der wiederholt John Rebus' Kollegin Siobhan Clarke bedroht hat, wird tot in seiner ausgebrannten Wohnung aufgefunden.
Zur gleichen Zeit taucht Rebus mit mysteriösen Brandwunden an den Händen in einem Krankenhaus auf.
Der Amoklauf an einer Schule im beschaulichen Küstenstädtchen Queensferry bietet Rebus die willkommene Gelegenheit, eine Weile aus der Stadt zu verschwinden.
Doch die Ermittlungen um eine scheinbar persönliche Tragödie ziehen immer weitere Kreise.

Dieser Roman erhielt den Deutschen Krimi-Preis 2005 (1. Platz – Kategorie „international“).

Rezension:
Eine schottische Privatschule, ein Mann, drei Jugendliche, eine Schusswaffe - und am Ende sind drei Menschen tot und nichts ist mehr, wie es vorher war …
Warum hat Ex-Elitesoldat Lee Herdman völlig grundlos zwei Teenagern kaltblütig das Leben genommen, bevor er sich selbst gerichtet hat? Und was verschweigen die anderen Kids?
Auch dieser Fall wird schnell zu einer sehr persönlichen Sache für John Rebus. Nicht nur, dass ihn seine militärische Vergangenheit einholt, er hat zu einem der Opfer auch noch eine ganz spezielle Beziehung.
Und als wäre dies nicht genug, ist der DI von der ersten Seite des Romans an auch noch stark gehandicapt: An beiden Händen hat er starke Brandblasen, deren Ursprung der eigenwillige Sturkopf nur unzureichend erklären kann. Plötzlich ist er beim trinken, rauchen und Auto fahren auf Unterstützung angewiesen - und verbringt so noch mehr Zeit als sonst mit Kollegin Siobhan. Die ihn jedoch auch nicht vor der Suspendierung bewahren kann, als ruchbar wird, dass er kurz vor dessen Tod mit dem kriminellen Brandopfer Martin Fairstone zusammen war.
So sind es auch diesmal mehrere Fronten, an denen Rebus kämpfen muss: Einerseits gilt es, die eigene Schuldlosigkeit im Fall Fairstone zu beweisen, andererseits soll Licht in die Umstände des Schulmassakers gebracht werden - und neben der normalen Ermittlungsarbeit gibt es dabei genügend lästige Zeitgenossen aus Kollegen-, Journalisten- und Militärkreisen, die dem Detective Inspector nicht nur bei jeder Gelegenheit in die Suppe spucken, sondern ihn am liebsten ein für alle mal aus dem Weg räumen wollen.
Ein wenig scheint es, als sei Ex-Einzelkämpfer John Rebus - zumindest teilweise - zum teamfähigen Polizisten mit Herz geworden, was dem einstmals so zynischen Raubein nicht schlecht zu Gesicht steht.
Doch hat sich Autor Ian Rankin deswegen noch lange nicht, der leichten Unterhaltungslektüre verschrieben. Seine Figuren bleiben gebrochene Gestalten, Außenseiter der Gesellschaft, Verlierertypen. Junge Menschen, deren Abstieg auf ihrem weiteren Lebensweg bereits durch die Geschichte ihrer Vorfahren vorprogrammiert ist. Und Erwachsene, die von den Gespenstern der eigenen Vergangenheit regelrecht zu Tode gejagt werden.
So bleibt - nach 543 fesselnden Seiten, deren Sog sich kein Leser entziehen kann - auch diesmal ein leises Gefühl der Traurigkeit, kombiniert mit der Gewissheit, dass sich dieser John Rebus mittlerweile einen verdienten Stammplatz nicht nur in "seiner" Oxford Bar, sondern in Herz und Hirn der Fans erobert hat.

Miss Sophie

 

Gastrezension(en):


Name: Michael
Email: michael.kuenzli@bluewin.ch
Datum: 20.2.2006 (20:37)

Absolut mein Lieblingsbuch!!