Das Buch direkt bei Amazon bestellen Hansjörg Schneider
Hunkeler macht Sachen

Ammann gebunden
ISBN 3-250-10474-4

Es ist Ende Oktober, die Stadt Basel ist grau und naß wie im Dezember. Weil seine Freundin Hedwig für drei Monate nach Paris verreist ist, sitzt Kommissär Peter Hunkeler wieder einmal im verrauchten Milchhüsli und trinkt ein paar Feierabendbiere.
Es ist schon früher Morgen, als er auf dem Heimweg dem alten Hardy begegnet. Hunkeler setzt sich zu ihm und raucht eine Zigarette. Aber der sonst so gesprächige Hardy bleibt unerwartet stumm. Seine Kehle ist eine klaffende Wunde.
Medien und Stadtpolizei sind sich einig: hinter dem Mord steckt eine Schmugglerbande aus Albanien. Aber das ist Hunkeler zu einfach – mit seinen eigenen Methoden folgt er einer heißen Spur und wird prompt vom Dienst suspendiert.
Er räumt sein Büro und setzt allein auf sein untrügliches psychologisches Gespür. Es führt ihn ins Basler Rotlichtmilieu und in dunkle, unbekannte Abgründe der Schweizer Vergangenheit.

Für diesen Titel wurde dem Autor der Friedrich-Glauser Preis 2005 in der Sparte Roman zuerkannt.

Rezension:
Ja, was macht er denn wieder, der Kommissär?
Man muss seine (schweizerische) Behäbigkeit einfach gern haben und wen wundert’s, dass seine Lebensgefährtin eine Auszeit, ein "Sabattical" in Paris nimmt, weil sie sich angeblich von den anstrengenden Kindern im Kindergarten erholen muss. Nach einem sehnsüchtigen Anruf von Hunkeler bei ihr schaltet sie jedoch für die nächste Zeit ihr Handy ab. So ist er ganz allein und hat bald (der Leser dankt) eine mysteriöse Mordserie aufzuklären.
Kommissär Hunkeler kennt den ersten Toten, dem mit Gewalt der Diamant aus dem Ohrläppchen gerissen wurde. So geschieht es auch den anderen Opfern. Blöd nur, dass Hunkeler am Tatort eigene Spuren (er hat an ein Bäumchen gepisst und eine Zigarettenkippe weggeworfen) hinterlassen hat.
Auf eigenen Pfaden, denn er glaubt nicht an einen Racheakt der Mafia, wühlt er tief in der Schweizer Vergangenheit.
Mit viel Situationskomik, Spannung, überraschenden Wendungen und einem Stadtplan von Bern im Vorsatz wird man in diesem fünften Hunkelerstreich aufs allerbeste unterhalten!
Für Klassikerfans von Simenon und Glauser (auch ältere Herren, die da ermitteln und die ab und zu ein Wehwehchen zwickt) und für Liebhaber von klaren, feinen Sätzen, wie sie der Hansjörg Schneider schreibt!

K. Ara