Mila Lippke
Mehr zu fürchten als den Tod
Historischer Kriminalroman
Köln im Winter 1940.
Rezension:
K. Ara
Emons TB
ISBN 3-89705-334-9
Der Krieg hat in die Stadt Einzug gehalten. In diesen Zeiten sind Gut und Böse nicht mehr zu unterscheiden.
Als ein Gestapo-Mann ermordet aufgefunden wird, ist der vermeintlich Schuldige schnell ausgemacht. Der polnische Zwangsarbeiter Kolja wird als Mörder verhaftet.
Nur die sechzehnjährige Marie weiß von seiner Unschuld. Nur sie vermag ihn vor der drohenden Hinrichtung zu retten. Sie setzt alles daran, die Wahrheit ans Licht zu bringen doch wem wird sie nutzen?
Marie begibt sich in höchste Gefahr, und sie hat es dabei nicht nur mit einem Mörder zu tun.
Einen historischen Kriminalroman hat die 1972 geborene Autorin als Debüt hier vorgelegt. Es gibt zwei Perspektiven, die der sechzehnjährigen deutschen Marie und die des etwa gleichaltrigen polnischen Zwangsarbeiters Kolja. Wir sind in Deutschland, im Winter 1940 und Kolja soll zum Tode verurteilt werden, weil ein Gestapomann ermordet wurde.
Marie ermittelt auf eigene Faust, erst in dem Mehrfamilienhaus, in dem sie mit Mutter, kleinem Bruder, der fanatischer Hitlerjunge ist, und ihrem Großvater, einem Kommunisten, wohnt.
Weil die Autorin ganz in diesen beiden Perspektiven bleibt, ist es nie unglaubwürdig oder kitschig. Man bangt mit Marie und Kolja, und hofft bis zuletzt, dass es, wenn schon nicht in Wirklichkeit, so doch wenigstens in diesem sehr gelungenen Roman, gut ausgehen möge.
Das Ende überrascht.
Sehr genau recherchiert und mit Erläuterungen zu historischen Details der Nazidiktatur, spannend und sehr gut geschrieben!
Eine große Empfehlung!