Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ulrike Piechota
Insel der Finsternis

Kontrast TB
ISBN 3-935286-31-7

Drei Menschen, drei Charaktere, drei Schicksale begegnen sich zufällig auf einer kargen Insel in Nordnorwegen.
Jeder ist zufällig hier gestrandet, doch schon am ersten Abend beginnen gemeinsame Erlebnisse, die sie immer mehr zusammenschweißen. Zuerst ist es 'nur' ein brutaler Überfall, doch schon am nächsten Tag folgt ein blutiger Mord. Doch es wird von Tag zu Tag schlimmer ...
Liebe und Hass, Leidenschaft und Lethargie schaffen ein Wechselbad der Gefühle, bravourös beschriebene Menschen und Landschaften erinnern immer wieder an das typisch düstere Szenarium des Nordens, in dem auch Henning Mankells Kriminalfälle zu Hause sind.

Rezension:
Klassisch werden alle drei Hauptfiguren in den ersten drei Kapiteln vorgestellt. Drei Deutsche, zwei Männer und eine Frau, die aus unterschiedlichen Gründen auf dieser Insel der Finsternis Urlaub machen.
Josefa, die Frau, hat sich gründlicher als die beiden Männer vorbereitet, sie hat extra norwegisch gelernt, obwohl sie ihr Reiseziel per Zufall, mit der Pfeil-auf-Landkarte Methode, gefunden hat, nach dem Tod ihres Mannes.
Amadeus, der seinen Namen mozartfanatischen Eltern verdankt, aber selbst völlig unmusikalisch ist, trauert auch einer verlorenen, diesmal aber homosexuellen, Liebe nach.
Als dritter Hanns, mit zwei „n“, der zum ersten Mal nicht mit seiner Frau im sonnigen Süden Urlaub machen wollte, gibt vor nach Spuren der deutschen Wehrmacht in Nordnorwegen zu suchen.
Im Unterton schwingt Musik, Josefa ist Klavierlehrerin und erinnert Hanns an seine Jugendliebe und schließlich dreht sich der Plot um den Komponisten Edvard Grieg.
Leider nur im Unterton, denn der ganze Roman ist linear konventionell erzählt, Musik in der Sprache fehlt. Und auch Krimispannung kommt bedauerlicherweise keine auf, erst nach über vierzig Seiten wird jemandem auf den Kopf geschlagen.
Es muss nicht immer Gewalt im Spiel sein, aber Tristesse und grüblerische Suche der Protagonisten allein genügen nicht, um den Leser bei der Stange zu halten.

K. Ara