James Patterson
Die 2. Chance
(2. Band Lindsay Boxer)
Eine Serie grausamer Morde erschüttert San Francisco. Zunächst scheinen sie nichts gemeinsam zu haben außer ihrer Brutalität. Lindsay Boxer, einziger weiblicher Detective bei der Mordkommission, ahnt jedoch, dass es da eine Verbindung geben muss. Ein Fall für den »Club der Ermittlerinnen«!
Rezension:
Miss Sophie
Original: 2nd Chance
Aus dem Amerikanischen von Edda Petri
Limes gebunden
ISBN 3-8090-2464-3
Zusammen mit der Reporterin Cindy Thomas, der Pathologin Claire Washburn und der Staatsanwältin Jill Bernhardt kommt Lindsay dem Mörder auf die Spur: Die Opfer waren zwar unterschiedlich alt und wurden mit verschiedenen Waffen getötet - allen gemeinsam aber war, dass sie Verbindungen zur Polizei hatten.
Und wenig später schon richtet sich die Vendetta des mysteriösen Täters auf die vier Ermittlerinnen selbst. In letzter Sekunde wird er jedoch unschädlich gemacht.
Allerdings ist Lindsay Boxer ein kleines, verhängnisvolles Detail entgangen. Hat der »Club der Ermittlerinnen « dennoch eine zweite Chance, oder kann der eiskalte Killer seinen Rachefeldzug zu Ende führen?
Hochspannung ab dem ersten Kapitel: Ein kleines Mädchen wird hingerichtet, ebenso eine alte Frau
und die Gang der vier Ermittlerfrauen - bestehend aus einer Staatsanwältin, einer Polizistin, einer Gerichtsmedizinerin und einer Journalistin - tritt wieder in Aktion.
Dabei hat Ich-Erzählerin Lindsay noch gehörig mit dem Verlust ihrer großen Liebe zu kämpfen und auch ihre Beförderung zum Lieutenant macht ihr ordentlich zu schaffen.
Wie oft in amerikanischen Romanen gibt es, abgeleitet von der Wirklichkeit, Spannungen zwischen dem FBI und der Städtischen Polizei, Rangeleien und offene Streitereien über unterschiedliche Hoheitsgebiete und Kompetenzen.
Der Fall und auch die Rahmenhandlung sind sehr persönlich für jede der vier Hauptfiguren und auch der Leser wird gefühlsmäßig ordentlich in die Mangel genommen: Liebgewordene Figuren müssen ihr Leben lassen, es kommt zu einem Medley aus Blut, Tränen, Freundschaft und Familiengeschichten.
Immer wieder kommt der Mörder zu Wort, den wir kennen, ohne ihn zu kennen und der den Ermittlern immer einen Schritt voraus ist.
Nach etwa zwei Dritteln des Buches steht der Verdächtige fest nun muss man ihn nur noch finden
Patterson weiß, wie er die Augen seiner Leser festtackern kann an den Inhalten seiner Bücher.
Kurze Kapitel, jedes am Ende mit einem Knaller, einer Pointe, einer überraschenden Wendung versehen so ein Buch legt man nicht weg, da will man sofort wissen wie es weitergeht, bis zum Schluss.
Doch nicht nur die Action dominiert: So wird etwa bei der Schilderung der Trauerrede für das getötete Mädchen so viel Emotion frei, dass selbst der Nicht-Amerikaner ergriffen nach einem Taschentuch sucht.
Keine Frage: Eine ähnlich schlagkräftige Truppe sucht man sonst vergeblich! Wie gut also, dass im Jahresrhythmus ein neuer Band folgt und man sich daher schon auf den Januar 2005 freuen kann!