Das Buch direkt bei Amazon bestellen Frank Schätzing
Der Schwarm

Kiepenheuer & Witsch gebunden
ISBN 3-462-03374-3

Ein Fischer verschwindet vor Peru, spurlos. Ölbohrexperten stoßen in der norwegischen See auf merkwürdige Organismen, die hunderte Quadratkilometer Meeresboden in Besitz genommen haben. Währenddessen geht mit den Walen entlang der Küste British Columbias eine unheimliche Veränderung vor.
Nichts von alledem scheint miteinander in Zusammenhang zu stehen. Doch Sigur Johanson, norwegischer Biologe und Schöngeist, glaubt nicht an Zufälle. Auch der indianische Walforscher Leon Anawak gelangt zu einer beunruhigenden Erkenntnis: Eine Katastrophe bahnt sich an. Doch wer oder was löst sie aus?
Während die Welt an den Abgrund gerät, kommen die Wissenschaftler zusammen mit der britischen Journalistin Karen Weaver einer ungeheuerlichen Wahrheit auf die Spur.

Dieser Roman erhielt den Deutschen Krimi-Preis 2005 (2. Platz – Kategorie „national“).

Eine Leseprobe und Auszügen aus Pressestimmen finden Sie auf der Kiwi-Verlagsseite - oder Sie surfen direkt zu www.derschwarm.com.
Auf dieser aufwändig gemachten Webseite (man merkt, dass der Autor seine berufliche Heimat in der Werbung hat) lernen Sie die Figuren des Romans kennen, erhalten einen Abriss der Story, finden Leseproben, Pressestimmen, eine Übersicht seiner Termine, können mit einer umfangreichen Linkliste die einzelnen Aspekte und Unterthemen von „Der Schwarm“ vertiefen und begegnen schließlich im „Making of“ vor einer beeindruckenden Meereskulisse dem Autor höchstselbst in Bild und Ton. Absolut Sehenswert!

Rezension:
Atemberaubend aktuell – oder erschreckend visionär?
Wer den herausragenden Roman des Kölner Autors Frank Schätzing gelesen hat, kann sich angesichts der Ereignisse in Südostasien dieser beklemmenden Frage nicht erwehren. Unmittelbar gefolgt von der ebenso bedrückenden wie geradezu ketzerischen Überlegung, dass ein Leser von „Der Schwarm“ die Vorboten und Vorzeichen des fürchterlichen Unglücks hätte erkennen und sich möglicherweise hätte retten können …
Wenn die Realität auf so unvorstellbar grauenvolle Weise die Fiktion einholt, dann fehlen auch einem Rezensenten zuweilen die Worte.
Kann man, darf man der Schilderung einer weltumspannenden Ökokatastrophe das Prädikat „Ausnahme-Roman“ verleihen?
Ist es legitim oder vielleicht sogar die Pflicht des Kritikers, zum Ausdruck zu bringen, dass hier ein Werk vorliegt, das das Etikett „Thriller“ so sehr verdient hat wie kaum ein anderes Buch davor und das Maßstäbe geschaffen hat, an denen sich nicht nur deutsche Autoren werden messen lassen müssen?
Ungemein spannend ziehen den Leser die fast tausend Seiten von Anfang an so sehr in ihren Bann, dass es kein Halten mehr gibt und er nur noch – wie weiland als Kind – nachts unter der Bettdecke weiter lesen möchte, und immer weiter, weiter, weiter bis zum atemberaubenden finalen Showdown über und unter Wasser.
Egal ob Öko-Interessierter, Science Fiction Fan oder einfach nur Freund anspruchsvoller Krimiliteratur – alle, die die Verbindung zwischen real existierenden wissenschaftlichen Entwicklungen und erdachter Fortführung dieser Szenarien zu schätzen wissen, für die ist Schätzings „Schwarm“ ein Muss.
Selten resultierte aus einer so intensiven Vorbereitung (der Werbeagenturchef recherchierte fünf Jahre und benötigte zwei Jahre für die Niederschrift seines Romans) ein so informatives, wirklichkeitsgetreues und dennoch unglaublich packendes und stilistisch einwandfrei gemachtes Buch.
Dabei werden die zahlreichen Schauplätze rund um den Erdball (von Vancouver Island bis hin zur Westküste Afrikas) und unterschiedlichen Protagonisten so kunstvoll verzahnt und verflochten, dass der Leser sich zuweilen selbst als unsichtbares, aber gewiss ebenso engagiertes Mitglied dieser Überlebensallianz von Ökoaktivisten, Wissenschaftlern, Fachleuten anderer Disziplinen und Journalisten wähnt. Gemeinsam mit ihnen lebt, liebt und leidet er – und bemüht sich, den Supergau in letzter Sekunde zu verhindern.
Wer sich also diese Mischung aus ein bisschen „Akte X“, relativ viel „The Abyss“, vor allem aber eine Menge „Schätzing at his best“ entgehen lässt, ist selbst schuld. Und wer noch eine allerletzte Entscheidungshilfe vor der Lektüre benötigt, dem sei das „Making of“ auf www.derschwarm.com anempfohlen – besser kann man in Worten gar nicht vermitteln, was in Gefühlen mit diesem Thriller einhergeht.

Pille