Das Buch direkt bei Amazon bestellen Frank Goyke
Fersengeld

bebra TB
ISBN 3-8980-9029-9

Havelberg im Herbst 1431.
Der Bäckergeselle Christian Eichkatz wird mit Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt, weil er sich in die Tochter seines Meisters Semmelmann verliebt und mit ihr geschlafen hat.
Eichkatz will nach Berlin wandern, das damals bereits als das Haupt der Mark Brandenburg galt, um dort sein Glück zu versuchen. Zu seiner Überraschung schließt sich ihm der Sohn des Bäckers an. Ziel des abenteuerlustigen jungen Mannes ist das böhmische Hussitenheer.
Erste Station auf ihrer Reise die Havel aufwärts ist Rathenow. Dort lernen sie nicht nur den Wein- und Frauenliebhaber Ritter Veit von Ribbeck kennen, sie werden auch Zeugen eines nächtlichen Mordes.
Selbst unter Verdacht, müssen sie Rathenow schleunigst verlassen. Sie werden von Räubern überfallen und gelangen mittellos nach Brandenburg. Jemand, der ein Interesse daran hat, die wahren Hintergründe des Mordes zu verschleiern, ist ihnen auf den Fersen. Auch in Berlin, das sie schließlich mit Müh und Not erreichen, sind die Verfolger in der Nähe. Und die Hussiten stehen vor Bernau...

Rezension:
Was macht einen guten historischen Krimi aus? Neben einem oder mehreren Mordfällen doch auch die Beschreibung des Lebens und der Lebensumstände in der beschriebenen Zeit. Des ist dem Autor in diesem Buch hervorragend gelungen. Die drei Hauptakteure werden überzeugend beschrieben, keiner von ihnen ist perfekt, im Gegenteil – sie sind alle ziemlich weit davon entfernt, jedoch haben sie auch alle ihre liebenswerte Seite.
Die Umgebung ist so farbenprächtig und eindrücklich geschildert, dass man geneigt ist, sich zum Beispiel bei den Kerkerszenen unauffällig zu kratzen oder sich an manchen Stellen fast automatisch die Nase zu zuhalten.
Die Geschichte selbst ist sehr gut und schlüssig konstruiert, wirkt nicht überzogen oder gar unlogisch und es mangelt auch nicht an der richtigen Portion Verwirrungen und Missverständnissen.
Alles in allem liegt hier ein wirklich kurzweiliger Krimi vor, der einige erfreuliche Stunden verspricht und nach Fortsetzung schreit.

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