Das Buch direkt bei Amazon bestellen James Krüss
Der Sängerkrieg der Heidehasen (Hörspiel)

Hörcompany
(Kinder ab 3)

Gesamtlaufzeit: 33 Minuten, 6 Tracks

In Obereidorf ist was los. Lamprecht der Siebente, König der Hasen und Karnickel, verspricht demjenigen seine Tochter zur Frau, der das schönste Lied auf sie singt.
Wie gut, dass der kleine Lodengrün diese Kunst vortrefflich beherrscht, denn sein Herz – das gehört schon lange der Prinzessin.
Doch er hat es nicht leicht, der Minister für Hasengesang und Direktor Wackelohr führen einiges im Schilde.

Rezension:
DARAUF haben wir seit Jahr und Tag gewartet!
All jene Eltern, die sich gut daran erinnern, wie sie selbst – aufgeregt und mit roten Ohren – mit dem Nachwuchssänger Lodengrün gebangt und gehofft haben, ob er es noch rechtzeitig und vor allem mit dem passenden Lied zum Sängerwettstreit schaffen würde.
Mamas und Papas, die sich weder am schmierig-intriganten Minister für Hasengesang (trefflich verkörpert von Charles Regnier) noch am den Energie geladenen Junghasen Lodengrün (Franz Muxeneder) satthören konnten und die schon lange vor „Popstars“ und Konsorten (ja vielleicht sogar lange schon vor der Existenz von Fernsehgeräten im heimischen Wohnzimmer) eine gute Vorstellung davon hatten, wie peinlich so eine verunglückte Gesangsdarbietung sein kann (göttlich Franz Weiss als Hyazinth Löffelstein).
Und überhaupt alle, die eine spannende Geschichte mit gutem Ausgang schätzen – und bisher nur bedauert haben, dass das zeitlose Märchen vom „Sängerkrieg der Heidehasen“ nicht auf CD erhältlich war. Wie aktuell auch im Computerzeitalter die Story vom in letzter Minute vereitelten Betrug ist, zeigt die Tatsache, dass sie - obwohl aus dem Jahr 1958 stammend – nach wie vor in den Köpfen und Kinderzimmern präsent ist, ob als Schallplatte, Musikkassette oder in Form einer Buchausgabe (erschienen im Carlsen Verlag).
Einfach überwältigend, wie es dem vielfach preisgekrönten Träger des Bundesverdienstkreuzes Krüss gelingt, diese spannungsreiche Geschichte einerseits so einfach und klar zu erzählen, dass bereits die Allerkleinsten problemlos den Kern erfassen können, andererseits auch so viel Ironie hineinzubringen, dass den großen Hörern lange, lange nicht der Spaß vergeht – selbst wenn die Kassette zum 15. mal am Stück abgespielt wird. Dafür sorgen auch die nie zu langen Einzelstrecken aus Sprache, Musik und Drehorgelgesang (wundervoll dargebracht von Klaus Havenstein und Selma Urfer).
Das besondere Extra dieser Ausgabe: die CD liegt in einer Holzschachtel zum selbst bemalen statt in der üblichen Plastikhülle. Allerdings sollten besser Mama oder Papa das Überstreifen der Papierbanderole mit der entzückenden Titelillustration übernehmen – es wäre zu schade, wenn diese ungeduldigen Kinderfingern zum Opfer fallen würde.
Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert – auch in mehr als homöopathischen Dosen. Aber nicht wundern, wenn dann aus Küche oder Keller erklingt: "Als ich heute früh erwachte, fand ich meine Uhr verstellt ..." - und zwar geträllert von Papa, Mama, Opa oder Oma ....

Miss Sophie