Das Buch direkt bei Amazon bestellen David Ambrose
Level X

Original: The Man Who Turned Into Himself
Bastei Lübbe TB
ISBN 3-404-15171-2

Rick Hamilton konnte nicht ahnen, dass am Ende dieses Tages seine Welt Kopf stehen würde. Seine Frau Anne und sein Sohn Charly werden in einen schweren Autounfall verwickelt. Rick, der das Desaster aus nächster Nähe mit erleben muss, fällt in eine bodenlose Ohnmacht.
Als er zwei Tage später im Krankenhaus erwacht, ist ihm die Welt ein Rätsel: Anne sieht aus wie Anne, aber kleidet sich anders. Sein bester Freund Harold ist zwar ein guter Kumpel, aber irgendwie nicht ganz der Alte. Ricks und Annes Sohn Charly hat angeblich nie existiert, und obendrein wird Rick von allen nur Richard genannt.
Ist das die Wirklichkeit? Soweit er sich erinnert, war Anne doch bei dem Unfall ums Leben gekommen! Was ist passiert?
Bei dem Versuch, eine Erklärung für all diese seltsamen Veränderungen zu finden, stößt Rick an seine Grenzen. Bald bewegt er sich auf dem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Realität: Der Gedanke, in einer anderen Welt gefangen zu sein, lässt ihn nicht mehr los. Von allen unverstanden und für verrückt erklärt, versucht er, einen Ausweg aus einem Leben zu finden, das eine schlechte Kopie seines eigenen zu sein scheint. Einen Ausweg, der mehr als einen Mord zur Folge hat ...

Rezension:
David Ambrose gelingt es mit diesem Buch zwiespältige Gefühle hervorzurufen. Zum einen weiß der Leser nicht so recht was der Autor eigentlich ausdrücken will, zum anderen aber fasziniert ihn die Grundidee so stark, das er einfach nicht aufhören kann zu lesen.
Level X ist ein Thriller, der sich in der Psyche des/der handelnden Person/Personen abspielt. Das haben Sie jetzt nicht verstanden? Tja, wie man sieht, ist es gar nicht so leicht, den Inhalt dieses Romans zu beschreiben. Ist es jetzt eine Person, die die Hauptrolle spielt, sind es zwei, oder steht sogar etwas ganz anderes im Mittelpunkt?
Rick Hamilton erlebt einen Unfall, bei dem seine Frau tödlich verletzt wird und sein Sohn überlebt. Diesen Sohn hatte aber Richard Hamilton nie und seine Frau lebt. Sind Rick und Richard die gleichen Personen, die in einem gemeinsamen Körper leben und sich mental verständigen können? Dies alles kann nur in einem Paralleluniversum zustande gekommen sein und so versucht Dr. Emma Todd, seine Psychiaterin und Hypnotiseurin, es zu verstehen oder zu erklären. Dann geschieht ein Doppelmord - war Rick der Täter, war es Richard oder ist alles nur eine große Finte?
Zunächst ist es sehr verwirrend zwischen den beiden Akteuren in einer Person zu unterscheiden, zumal „Level X“ in der Ich-Form geschrieben ist. Aber dann entsteht beim Leser der Drang herauszufinden, was das Ganze eigentlich soll. Darin besteht der eigentliche Reiz des Themas. Nicht die Handlung als solche steht im Vordergrund, sondern die psychische Verwirrung und deren eigenartige Erklärung. Zwar klärt sich zum Ende hin einiges auf ganz einfache Art und Weise, doch warum bespricht Richard/Rick nach seinem Tode noch eine Kassette...?
Die Erwartungshaltung des Lesers wird auf eine Probe, das Verständnis zur Wirklichkeit in Frage gestellt, aber gerade dies ist die Absicht von David Ambrose, der sich neben seiner Rolle als Romanautor, auch einen Namen als Drehbuchautor gemacht hat, so z.B. für „Der letzte Countdown“ mit Martin Sheen und Kirk Douglas.

Luggi