Das Buch direkt bei Amazon bestellen Elizabeth George
DVD: The Inspector Lynley Mysteries - Auf Ehre und Gewissen

Keiner werfe den ersten Stein, Denn bitter ist der Tod, Denn keiner ist ohne Schuld
4 DVD
Edel Records GmbH
ISBN: 3-89855-351-5

Bildformat: PAL 16:9 Widescreen
Tonformat: Dolby Digital 2.0 Stereo
Sprache: Deutsch / English
Format: DVD 5

PRODUZENT: RUTH BAUMGARTEN EXECUTIVE PRODUCER: PIPPA HARRIS REGIE: EPISODE 1 ROBERT YOUNG EPISODE 2 KIM FLITCROFT EPISODE 3, 4 RICHARD LAXTON
DREHBUCH: EPISODE 1 SIMON BLOCK EPISODE 2, 4 LIZZIE MICKERY EPISODE 3 VALERIE WINDSOR
HAUPTDARSTELLER: NATHANIEL PARKER, SHARON SMALL

www.bbcgermany.de

DVD 1 AUF EHRE UND GEWISSEN 88:21
Original: Well-Schooled in Murder

Ein Elite-Internat: Tradition, Ehre und Leistung bestimmen das Leben der Schüler. Eines Tages wird die Leiche des kleinen Matthew Whateley gefunden, und damit beginnt die Fassade von Moral und Kameradschaft zu bröckeln. Bei ihren Nachforschungen treffen Inspector Lynley und Sergeant Barbara Havers von Scotland Yard allerdings auf eine Mauer des Schweigens…
GAST STARS: BILL NIGHY, MARTIN JARVIS, JOHN SESSIONS

Rezension:
Ein toter Dreizehnjähriger, den Mund verklebt, nackt, mit Farbe beschmiert, zärtlich auf einem Steinsockel niedergelegt … - so beginnt die ebenso düstere wie unglaublich spannende und vor allem für Nicht-Briten aufschlussreiche Verfilmung des George-Romans „Auf Ehre und Gewissen“.

Auch den mit den Protagonisten (noch) nicht vertrauten Zuschauern erschließt sich schnell wes Geistes Kind – und vor allem welcher Herkunft – die Polizisten Lynley und Havers sind.
Erreicht die Nachricht vom beunruhigenden Verschwinden eines Teenagers den kultivierten Detective Inspector Thomas Lynley, pardon es muss natürlich heißen „Lord“ Lynley, doch in der Reithalle, wo er stilvolle Dressurübungen durchführt.
Barbara Havers hingegen, seine zwar nicht im landläufigen Sinn hübsche, sondern eher spröde, aber sehr sympathische Untergebene, sitzt am Krankenbett ihres sterbenden, entfremdeten Vaters als der Ruf kommt, dem sie mit wenig Begeisterung folgt. Hat sie doch im Gegensatz zu Lynley keine persönlichen Verbindungen in das Luxusinternat und auch nicht wirklich Verständnis für das Benehmen der Zöglinge.

Dem Zuschauer geht es ähnlich: Schon der Empfang durch den Schulsprecher, natürlich, wie in britischen Schule üblich, in Anzug und Krawatte, und auch der erste Kontakt mit dem blasierten Hauspräfekten lässt vermuten, dass sich hinter den Mauern dieser so stilvollen Gebäude so manch schmutzige Geheimnisse verbergen.

Jungenhafte Überflieger, fiese Erpressertypen und bösartige kleine Sadisten tummeln sich dort neben verschreckten Unterstufenschülern. Auch die Animositäten zwischen den Lehrern sind nur schlecht verhüllt. Und eine kleine verbrannte Handfläche – gebrandmarkt durch Zigarettenkippen – spricht eine deutliche Sprache von den barbarischen Methoden, derer man sich auch heute noch in diesen Eliteschulen bedient.

Die Ermittlungen schreiten fort – und dasselbe gilt für den Schlagabtausch zwischen Lynley und Havers, bestimmt nicht nur durch das Chef-Sergeant-Gefälle, sondern vor allem (und gerade vor der Kulisse dieses Falles) durch den Unterschied zwischen dem Adligen aus der Upper Class und dem Mädchen aus dem Arbeiterviertel.

Der TV-Film ist hervorragend besetzt mit Sharon Small, die als tatkräftige Polizistin ohne großes Federlesen auch schon mal den Abwasch der Mutter des Opfers erledigt, sich aber ihrer Haut auch durchaus schlagfertig wehren kann und in Good-Cop-Bad-Cop ein perfektes Vernehmungsduo mit ihrem Schauspielerkollegen Nathaniel Parker darstellt.
Dieser brilliert als der Gentleman-Polizist, der sich in Notsituationen auch nicht scheut, den mitgeführten Dietrich einzusetzen. Immer wieder zeigt er unerwartet Herzlichkeit und Mitgefühl, und doch lässt derselbe Mann seine Mitarbeiterin zwischendurch immer wieder eiskalt ablaufen.

Die BBC – für ihre Qualitätsproduktionen berühmt – hat hier ein spannendes und bedrückendes Bild einer Gesellschaft geschaffen, in der im Grunde auch die Täter zunächst einmal Opfer einer für sie auswegslosen Situation sind.
Psychologisch dicht kommt das Drama fast gänzlich ohne Actionszenen aus – abgesehen von der obligatorischen Autoverfolgungsjagd am Schluss – und ist doch durch und durch spannend.

Das Beste jedoch ist die Tatsache, dass die DVD-Box neben diesem einen packenden Neunzigminüter mit weiteren drei Filmen von derselben Machart und Qualität aufwartet und somit jedes verregnete Wochenende garantiert gerettet ist.

Miss Sophie