Das Buch direkt bei Amazon bestellen Thomas Kastura
Der rote Punkt

Goldmann TB
ISBN 3-442-45481-6

Der Bildreporter Viktor hat Erholung bitter nötig: Seine Tochter Phil hatte in Notwehr einen Menschen getötet – was auch für Vater und Tochter beinahe tödliche Konsequenzen gehabt hätte.
Viktor zieht sich in ein italienisches Luxushotel zurück, doch plötzlich muss er feststellen, dass Phil spurlos verschwunden ist.
Wenig später wird er an einen abgelegenen Ort gerufen – und Viktor weiß nicht, ob er seiner Tochter zu Hilfe kommen soll, oder ob eine tödliche Falle auf ihn wartet ...

Rezension:
Eine spannende und blutrünstige Geschichte um das Vater-/Tochterpaar Phil und Victor, bereits bekannt aus dem Erstlingswerk des Autors: „Die letzte Lüge“.
Viktor ist Pressefotograf und bessert sein Salär damit auf, dass er in einem italienischen Luxushotel, in das er sich auch eingemietet hat, ohne es sich leisten zu können, die Antiquitäten des Hauses per Ebay versteigert. Natürlich ohne dass ihm auch nur irgendwas davon gehören würde.
Seine Tochter Phil, 17-jährig, hat in Notwehr einen Menschen getötet und sich in ein Internat in Kanada zurückgezogen. Plötzlich ist sie nicht mehr dort und Victor bekommt einen Hilferuf des Mädchens, der ihn zu einem abgelegenen Rifugio an der Schweizer Grenze führt.
Die zentrale Figur der gesamten Handlung ist Erdem, ein Drogenschieber von unglaublicher Brutalität, der sich sowohl an Victor als auch an Phil rächen will. Natürlich sind ihm auch die Behörden auf der Spur. Ohne Hilfe der örtlichen Polizei sind Nondas und Batu vom LKA Hessen ebenfalls in Italien, wie es der Zufall will auch noch im gleichen Hotel wie Victor. So kommt es wie es kommen muss, Victors Internetbetrügereien spielen ihn in die Hände der LKA-Ermittler und er wird zum Lockvogel für Erdem.
Gewaltszenen und unzählige Tote ziehen sich durch das gesamte Buch, das aus der Sicht von Victor als Ich-Erzähler geschrieben ist. Manchmal geht auf diese Weise allerdings der Überblick verloren, was denn nun eigentlich das Ergebnis dieser Gewaltorgie ist.
Die Spannung ist bemerkenswert, schön, dass es mit Thomas Kastura einem deutschen Autor gelingt, einen derart fesselnden Thriller zu schreiben, auch wenn so manche Ungereimtheit den Leser ein wenig ins Stolpern bringt.
So tauchen Personen auf und verschwinden dann wieder, deren Einfluss auf die Geschichte völlig unklar ist. Und gerade die Vorgeschichte ist sehr komplex, leider wird sie vom Autor nicht erläutert und bedarf deshalb des „Zusammenreimens“.
Trotzdem ein klasse Thriller, dessen brutale Szenen aber auch abschrecken können.
Zum Schluss noch eine kleine Insider-Info: „Der Rote Punkt“ ist der Markierungspunkt einer Laserzieleinrichtung von Waffen.

Luggi