Das Buch direkt bei Amazon bestellen Andreas Hoppert
Die Medwedew-Variante

grafit TB
ISBN 3-89425-308-8

Jeden Morgen das Gleiche:
Aufwachen und nicht wissen, wo man ist und wie man heißt – Marc Hagen kommt sich wie in einem Albtraum gefangen vor. Täglich erklärt ihm sein bester Freund Gabriel Wagner, was passiert ist: Marc habe durch einen Wohnungsbrand einen Schock erlitten und sei nun an einer speziellen Form der Amnesie erkrankt, die ihn nach ein paar Stunden auch jüngst Erfahrenes wieder vergessen lässt.
Als Marc bei einer Auktion einen Koffer ersteht, muss er erleben, dass der Albtraum noch steigerbar ist. Denn dieser Koffer enthält etwas, was andere in ihren Besitz bringen wollen, und Marc ist immer wieder aufs Neue völlig auf sich allein gestellt.
Zu der Frage, wer er selbst ist, gesellt sich nämlich jetzt jeden Tag die Frage: Wer ist Freund und wer ist Feind?

Rezension:
Marc Hagen erwacht - und weiß nicht wer er ist. Zum Glück ist da sein Freund Gabriel, der ihm erklärt, was passiert ist und warum er jetzt mutterseelenallein in einer Wohnung in Bielefeld sitzt. Ausgerechnet Bielefeld.
Was Gabriel erzählt, klingt einigermaßen logisch, wenn auch ungewöhnlich: Demnach ist Marc ein Lebensversicherungs-Betrüger, der in Deutschland seinen Unfalltod vorgetäuscht hat, um sich mit seiner Freundin in die Karibik abzusetzen. Und der einen schweren Unfall hatte, bei dem er sein Gedächtnis verloren hat.
Gabriel soll ihn jetzt betreuen, bis er sich wieder daran erinnert, wo er die kassierte Lebensversicherung gebunkert hat - als Entgegenkommen von Versicherungsgesellschaft und Staatsanwaltschaft. Sagt Gabriel.
Aber kann Marc ihm trauen?

Überhaupt: Ist er wirklich Marc Hagen?
Aber alle seine Fragen erledigen sich schon am nächsten Tag, als Marc Hagen erwacht - und nicht weiß, wer er ist. Aber da klingelt es zum Glück und vor der Tür steht ein Mann, der sagt, er sei Gabriel, sein Freund, und er werde ihm jetzt genau erklären, warum er hier mutterseelenallein in Bielefeld gestrandet ist ...

So könnte das jetzt endlos weitergehen, wenn Marc nicht versuchen würde, all das zu behalten, was Gabriel ihm erzählt und was mit ihm passiert. Er beginnt, ein Tagebuch zu führen. Problem allerdings: Wie erinnert er sich daran, wo er das Tagebuch versteckt hat, wenn er am nächsten Morgen wieder ohne Erinnerung erwacht?
Das Psycho-Puzzle, mit dem Andreas Hoppert seinen Roman beginnt, wird Stück für Stück zu einem kleinen, feinen Psycho-Thriller wie aus der Meisterwerkstatt der klassischen Franzosen Pierre Boileau und Thomas Narcejac. Eine überaus trickreiche Geschichte, überraschend und nachhaltig verstörend.

Reinhard Jahn