Das Buch direkt bei Amazon bestellen Alex Winter
Ein Gespür für Mord - Daryl Simmons' erster Fall

Knaur TB
ISBN: 3-426-62781-7

Detective Daryl Simmons ist unter Aborigines aufgewachsen. Er versteht sich aufs Spurenlesen, kennt die Ãœberlebenstricks der Eingeborenen und beherrscht ihre Jagdtechniken ebenso perfekt wie sie.
Aber in der Großstadt hat er für all dieses Wissen keine Verwendung. Daher setzt ihn sein Chef nur noch auf besondere Fälle an - wie auf den mysteriösen Tod eines Piloten auf einer abgelegenen Farm im Nordwesten Australiens ...

Rezension:
Ein echter Outback-Krimi ist der „1. Fall für Daryl Simmons“. Der Stadtpolizist möchte zu seinen eigentlichen Ursprüngen zurückfinden, da bietet es sich geradezu an, dass im Australischen Busch ein mysteriöser Todesfall eintritt. Sein Vorgesetzter nutzt die Gelegenheit und nimmt ein Kündigungsschreiben zum Anlass, Simmons sozusagend auf Urlaubsreise in das Outback zu schicken. Und ein Polizist, der im Urlaub ist, muss ja nicht unbedingt gleich als Polizist erkennbar sein. Genau richtig, es handelt sich um einen Undercover-Einsatz, Daryl tritt auf einer Rinderfarm seine Arbeit an.
Er versucht das Verschwinden des Vorarbeiters und Hubschrauberpiloten aufzuklären - dass sein Hobby zufällig gerade das Fliegen dieser Libellen ist, kann ihm da nicht schaden.
So heuert er als Stockman an, das australische Pendant zum amerikanischen Cowboy. Simmons ist bei den Aborigines aufgewachsen und versteht deren Mentalität. So kann er auch den Mythos deuten, der um das Verschwinden des Vorarbeiters entstanden ist. Ein großes einäugiges Krokodil soll den Mann an einem Billabong getötet haben, dies ist der Begriff für ein Wasserloch im Busch. Ganz so abwegig ist das nicht, wie die Obduktion der von Simmons aufgefunden Leiche ergibt, jedoch wurde der Mann vorher ermordet, also viel Arbeit für den Stockman. Und diese spezielle Arbeit wird von Tag zu Tag mehr...
Ein spannendes Buch, das aber nicht einfach nur ein Krimi ist, sondern auch einen Einblick in die Lebens- und Denkweise der Aborigines gewährt. Gerade für Außenstehende sind deren Stammestraditionen nicht sofort zu verstehen, erst im Zusammenhang werden die Rituale und Verhaltensweisen begreifbar. Umso ungewöhnlicher ist es dann auch, dass der Autor kein Australier ist sondern Schweizer.
Ihm gelingt es eine durchgehende Spannung aufzubauen, bei der immer mehr Tatverdächtige ausscheiden, auf welche Art und Weise auch immer. Ein wenig Lagerfeuer-Romantik und ein echtes Rodeo runden diesen Krimi wohltuend ab, so dass man gespannt auf „Daryl Simmons 2. Fall“ hoffen darf.

Luggi

 

Gastrezension(en):


Name: Debora Vanoni
Email: debora-vanoni@swissonline.ch
Datum: 27.8.2005 (16:04)

Ein rundum gelungenes Krimi-Debüt: Obwohl "Ein Gespür für Mord" mit der Kündigung des Protagonisten, dem ebenso sympathischen wie auch sensiblen Detektive Daryl Simmons beginnt, braucht der Leser keine Angst zu haben, dass Simmons seinen Job am Ende der Geschichte tatsächlich an den Nagel hängt. Und das ist gut so. Denn Alex Winter ist mit "Ein Gespür für Mord" ein ebenso spannender, wie auch informativer Krimi gelungen. Der Leser erfährt viel über die Kultur der Aborigines, über Land und Leute - und das eingepackt in eine fesselnde und lückenlos recherchierte Story, mit überraschendem Finale. Dass Detektive Simmons den Fall mit einer Mischung aus moderner Kriminalistik und dem jahrhunderte alten Wissen der Eingeborenen löst, (Simmons ist als weißer Junge in einer Aborigine Community aufgewachsen und hat später die Aufnahmeriten des Stammes absolviert) ist eine neue, erfrischende und interessante Art, Krimifälle zu lösen. Man darf wirklich auf den 2. Band gespannt sein, der laut Verlag Anfang Dezember 05 erscheinen soll.