Das Buch direkt bei Amazon bestellen Peter Millar Rainer Schumacher
Gottes Feuer

Original: Stealing Thunder
Deutsch von Rainer Schumacher
Bastei Lübbe TB
ISBN 3-404-15175-5

Der Journalist Eamonn Burke und seine deutsche Kollegin Sabine Kottke sind einer heißen Sache auf der Spur: Ein Tagebuch lässt Zweifel daran aufkommen, ob der nach dem Krieg verurteilte Klaus Fuchs tatsächlich als Spion für Russland gearbeitet und das Geheimnis der Atombombe verraten hat. Es scheint Gruppen zu geben, die auch heute noch die wahren Ereignisse von damals vertuschen wollen.
Burke und seine Kollegin machen sich auf die gefährliche Suche nach der Wahrheit, verfolgt von skrupellosen Killern.
Die Lösung ist überraschend – und könnte die ganze Geschichte Europas ändern ....

Rezension:
Eamonn Burke, britischer Journalist kommt zusammen mit einer deutschen Kollegin Sabine Kottke einer spannenden Story über Hochverrat und Spionage auf die Spur.
Der Autor wechselt geschickt zwischen der Zeit, in der in Los Alamos die Atombombe entwickelt wurde und heute. Dabei lernt der Leser vieles über den Aufbau dieser schrecklichen Waffe kennen. Viele der handelnden Personen treten in beiden Zeitaltern auf und verknüpfen die Geschichte auf höchst interessante Weise. Doch nicht nur die Zeiten, auch die Orte wechseln in rasanter Reihenfolge. Über die Vereinigten Staaten, Deutschland, Russland bis nach Island geht die Jagd der Journalisten.
Passend ist es, das Buch noch im Einstein-Jahr zu lesen, auch dieser brillante Geist bekommt eine überraschende Rolle bei den internationalen Verwicklungen und Forschungen.
Auf der Atlantikinsel kommt es dann zum furiosen Showdown, der eine Klärung der schier unglaublichen Story bringt.
Das „Manhattan-Projekt“ wird aufgeschlüsselt, Sabine und Eamonn lernen sich näher kennen und Klaus Fuchs, der angebliche Spion, erscheint in einem anderen Licht.
Spannend von Anfang bis zum Schluss, fesselnd aufgrund einer Klasse-Geschichte, ist der zweite Roman des britischen Autors.
Durch die Zeitsprünge entsteht eine dichte Atmosphäre, man verbindet eigene Gefühle mit denen der Protagonisten. Hilfreich dafür ist sicherlich auch, dass Peter Millar deren Handlungsweisen erklärt und damit so manches verständlicher macht.

Luggi

***

Also da ist dieser britische Journalist. Groß, schlaksig, trinkfest, ehrlich nett und aufgeschlossen.
So, wie man sich eben einen britischen Journalisten vorstellt.
Na ja, fast so.

Und da ist diese deutsche Journalistin. Attraktiv, nett, etwas naiv, tapfer, liebevoll und redegewandt.
So, wie man sich eine attraktive Deutsche eben vorstellt.
Na ja, fast so.

Und da ist auch ein Russe. Polternd, laut, sehr trinkfest, treu, edel, gut.
So, wie man sich einen Russen eben vorstellt.
Na ja, fast so.

Und da ist noch ein Russe. Leise, verschlagen, wahrscheinlich auch trinkfest hinterhältig, gefährlich, mörderisch.
So, wie man sich ganz bestimmte Russen eben vorstellt.
Na ja, fast so.

Und es gibt diesen deutschen Wissenschaftler. Zurückhaltend, auch edel, eher nicht trinkfest, etwas zerstreut.
So, wie man sich Wissenschaftler eben vorstellt. Alle Wissenschaftler, auch wenn sie an einer Atombombe basteln.
Na ja, fast alle.

Und da ist dieser Roman. Dieser Krimi. Mit dieser durchgehend logisch aufgebauten Handlung. Mit diesen Figuren, die plastisch dargestellt werden. Mit dieser Logik, die gute Krimis so an sich haben. Mit diesem Spannungsbogen von 1945 bis 2001.
So, wie man sich einen guten Krimi eben vorstellt. Und wie man ihn sich wünscht. Na ja, fast so.

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