Das Buch direkt bei Amazon bestellen Petra A. Bauer
Wer zuletzt lacht, lebt noch

Mitteldeutscher Verlag TB
ISBN 3-898123-55-3

Robina Bernhardt von der Mordkommission traut ihren Augen nicht, als sie zum Tatort in der Berliner Nikolaikirche gerufen wird: In der Blutlache neben dem Toten hat jemand einen riesigen Smiley gezeichnet.
Kurz darauf gibt es einen zweiten Smiley-Mord …
Ein Krimi in Ost-Berlin vor der Kulisse einer Filmproduktion mit einer liebenswert-frechen Ermittlerin.

Rezension:
Ein bekannter Mime wird von einem schmiedeeisernen Gitter aufgespießt – und dabei handelt es sich ausgerechnet um den Lieblingsschauspieler der ermittelnden Beamtin der Mordkommission.
Sie trägt eher Turnschuhe als Pumps, nennt ihre Pistole liebevoll „Dienstwaffel“, ist im Westen geboren und mit einem ostdeutschen Lehrer liiert und kann den neuen Kollegen mit dem Doppelnamen von Anfang an nicht ab.
Und doch ist gerade er es, der mit Fleiß und Kombinationsgabe so manches Puzzlestück heranschafft, das dazu beiträgt, ein Bild des Toten entstehen zu lassen, das plötzlich mit so mancher Überraschung aufwartet.
Während sich die Situation zuspitzt, es einen weiteren Mordfall und noch mehr Smileys an höchst unpassenden Orten gibt, wird immer deutlicher, dass mehr als ein Mitglied der Filmcrew eine Leiche im Keller hat …
Und auch nicht davor zurückschreckt, weitere folgen zu lassen – und zwar nicht im übertragenen Sinn!

So krönt ein fulminanter, temporeicher Showdown eine gut geschriebene, flüssig zu lesende Geschichte mit Spannung, Witz und Gefühl, die zwar vor allem weibliche Krimifans begeistern, aber auch den männlichen Leser alles andere als langweilen wird – und sogar als Verfilmung durchaus denkbar wäre.
Charmant, sympathisch, dabei stringent und spannend vermittelt die Berlinerin Petra Bauer dem Leser eine Menge Informationen über ihre Heimatstadt, das Filmbusiness, das Verhältnis zwischen Ossis und Wessis, Mann und Frau im Allgemeinen und den Kollegen unterschiedlichen Geschlechts im Besonderen.

Ein rundherum gelungener Krimi-Erstling der versierten Journalistin, Sach- und Kinder-/Jugendbuchautorin, der darauf hoffen lässt, dass noch weitere Fälle mit der Ermittlerin Robina „Fliewatüt“ Bernhardt folgen werden.
Einziger Wehmutstropfen dabei: Wie es scheint, wird die kesse Kommissarin künftig ohne ihre „Ollys“ auskommen müssen – drei imaginäre Sängerinnen, Molly, Polly und Dolly, die sich immer völlig unerwartet (und teilweise auch in sehr unpassenden Situationen) mit einem Liedchen auf den Lippen in Robbys Leben geschlichen hatten. Die Rezensentin wird sie vermissen! Denn wäre es nicht nachgerade genial, wenn künftige Bernhardt-Bände den Soundtrack auf CD gleich beigeheftet hätten? ;-)

Miss Sophie