Garry Disher Peter Torberg
Schnappschuss

Original: Snapshot
Ein Inspector-Challis-Roman
Aus dem Englischen von Peter Torberg
Unionsverlag gebunden
ISBN 3-293-00363-X

Als Detective Inspector Hal Challis den brutalen Mord an Janine McQuarrie untersuchen soll, die auf einer einsamen Landstraße vor den Augen ihrer siebenjährigen Tochter erschossen wurde, werden seine Ermittlungen durch ein Gewirr von Lügen und Heimlichkeiten behindert.
Als wenig hilfreich erweist sich, dass Janines Schwiegervater der Vorgesetzte von Challis bei der Polizei ist: Superintendent McQuarrie ist ein wichtigtuerischer Bürokrat und als Golfspieler und Rotarier auf vertrautem Fuß mit der besseren Gesellschaft der Peninsula.
Hal Challis’ Liaison mit Tessa Kane, der Chefredakteurin der Lokalzeitung, sorgt zusätzlich für Misstrauen bei den Polizeibeamten von Waterloo, die sich nicht gern in die Karten blicken lassen.
Und auch die Gäste der Sexpartys in den properen Vorstadthäusern wollen um jeden Preis anonym bleiben. Jeder in Waterloo hat etwas zu verbergen und etwas zu verlieren.

Rezension:
Böse ist, wenn man als Polizist gerade nicht viel zu tun hat und ein Mord passiert.
Ganz böse ist, wenn ein kleines Mädchen bei diesem Mord an seiner Mutter zugesehen hat.
Gemein ist, wenn die Tote die Schwiegertochter und das kleine Mädchen die Enkeltochter des vorgesetzten Polizeisuperintendent ist.
Hundsgemein ist, wenn der Superintendent meint, er müsse sich in die laufenden Ermittlungen einmischen und seinen eigenen Sohn, einen der Hauptverdächtigen, aus der Schusslinie nehmen.
Man könnte jetzt so weitermachen. Aber was wäre die Steigerung von hundsgemein?

Janine McQuarrie, die ermordete Schwiegertochter des Polizeichefs und deren Mann sind neu in der örtlichen Swingerkultur. Und weil Janine dem Ganzen so gar nichts abgewinnen kann, möchte sie ein wenig Leben ins gemeine Swingerleben bringen.
Darum macht sie bei einem dieser Treffen ein paar schlüpfrige Bilder von faltigen oder nackten, bzw. faltigen und nackten Hintern und schickt sie anonym per Post an die Eigentümer dieser Hintern.
Ohne Text und ohne irgendetwas dafür zu verlangen.
Natürlich bringt sie die fotografierten Herren mit den nackten Hintern damit in Bedrängnis. Denn jetzt wird wild spekuliert, wer denn diese Bilder gemacht haben könnte.
Und da kommt die Journalistin Tessa Kane ins Spiel, die tatsächlich vor kurzem in der Swingerszene recherchierte und Böses darüber berichtete. Geschickterweise war diese Dame bis vor kurzem noch die Gespielin des ermittelnden Inspektors Challis.
Nein, keiner der betreffenden Hintern, sondern der, der den, bzw. mittlerweile die Morde aufklären soll.
Der jetzt Witwer ist, nachdem seine Frau, die ihn ermodern wollte, im Gefängnis starb.

Und weil wir beim gemeinen und hundsgemeinen sind, wird das Ganze noch verzwickter, weil ja auch noch diese Frau, die mit dem Zeugenschutzprogramm, die vesehentlich ... ach was, lesen Sie den Roman am besten selbst.
Denn so gemein, Ihnen jetzt alles zu erzählen, kann kein Rezensent sein.

Compuexe