Das Buch direkt bei Amazon bestellen Nicole Jamet Marie-Anne Le Pezennec
Dolmen ... vergessen sollst du nie

Original: Dolmen
aus dem Französischen von Susanne Schmitz
Knaur gebunden
ISBN 3-426-66221-3

Die Polizistin Marie Kermeur kehrt zurück auf ihre bretonische Heimatinsel, um ihrem Jugendfreund das Jawort zu geben.
Am Hochzeitsmorgen passiert das Entsetzliche: Sie entdeckt bei einem Spaziergang am Strand die Leiche ihres Bruders. In seiner Hand findet Marie eine rätselhafte Botschaft in bretonischer Sprache.
Als einer der Menhire aus dem mystischen Steinkreis zu bluten anfängt, ist Marie sich sicher: Es war kein Unfall! Aber hat all das wirklich mit einer jahrhundertealten Legende zu tun?
Da geschieht auch schon ein weiterer Mord ...
Marie beginnt zu ermitteln und erhält Unterstützung von Lucas Fersen, einem Spezialisten für rituelle Mordfälle.
Auch wenn das Verhältnis der beiden erst angespannt ist, entwickeln sie bald leidenschaftliche Gefühle füreinander.
Das Ermittlerduo kommt einem erschütternden Familiengeheimnis auf die Spur, und für Marie ist nichts mehr, wie es war ...

Rezension:
"Drei Personen können ein Geheimnis bewahren, wenn zwei davon tot sind." (B. Franklin) - Auf Lands'en wurden Geheimnisse gut gehütet - bis Marie zurück kam...

Lands'en - eine kleine Insel mit einem jahrhundertealten mystischen Geheimnis: eine Hungersnot auf der Insel führte dazu, dass die Bewohner vorbeifahrende Schiffe überfielen, ausräuberten und die Besatzung ermordeten. Die Legende besagt, dass auch heute noch bei einem begangenen Unrecht einer der Menhire bei der Begräbnisstätte nahe am Felsen zu bluten beginnt - so wie damals nach einem verhängnisvollen Überfall.

Marie, die Romanheldin, möchte auf dieser Insel, die ihr immer Heimat war, ihren Verlobten Christian heiraten, der ebenfalls auf Lands'en geboren wurde. Als ihr Bruder Gildas ermordet an der "Strandräuberbucht" aufgefunden wird, aus einem der Menhire Blut fließt, das nachweislich von Gildas stammt, und sie selbst von kopflosen Mönchen, die wie Geister um sie schwirren, bedroht und verflucht wird, ist sie fest entschlossen, den Mörder zu finden.
Immer mystischer sind die Dinge, die geschehen, immer ängstlicher werden die Insulaner, und immer mehr Morde werden verübt.

Jedes Opfer hält in seinen Händen eine Botschaft, die besagt, dass es "für Marie" geschieht, was dazu führt, dass sich jeder von Marie abwendet und ihre Abreise von der Insel fordert. Immer mehr offenbart sich, dass einige Inselbewohner ein düsteres Geheimnis teilen, und sogar Maries Familie scheint involviert zu sein...

Das Autorinnen-Duo entführt uns in eine Welt, wo Legenden noch Wirklichkeit sind, und wo Mystik ein realer Bestandteil des Lebens ist. Sie sind ein ganz eigenes Volk, die Bewohner von Lands'en, verschlossen gegenüber Fremden und extrem in all ihren Gefühlen.
Das bekommt auch der ermittelnde Polizist Lucas Fersen zu spüren, und er kommt nicht umhin, Marie in seine Ermittlungsarbeit einzubeziehen.
Die daraus resultierende Hass-Liebe der beiden ist amüsant und entspannend zugleich - bietet doch die Insel mit ihrer mystischen Vergangenheit, die wiederaufzuleben scheint, wenig Raum für Romantik.
Man sieht sie förmlich vor sich - die Menhire, das alte Gestein, das Meer, das sich an den Felsen bricht, und natürlich den Nebel, der die Insel umgibt.

Dieser Thriller, der auch verfilmt wurde, überzeugt neben der Story an sich auch durch seine Charaktere. Marie, die zurück kommt um in ihrer Heimat ihr "Ja-Wort" zu geben. Die erkennen muss, dass die ihr vertrauten Menschen voller dunkler Geheimnisse stecken. Lucas Fersen, der sich in die widerspenstige Marie verliebt. Schließlich die Insulaner, die offensichtlich für irgendetwas bestraft werden sollen.
Obwohl man die Lösung erahnen kann, gibt es doch immer wieder unerwartete Wendungen. Die Spannung löst sich erst gegen Ende, das traurig, dramatisch und schön zugleich ist. Und man ertappt sich dabei, wie man selbst an blutende Steine zu glauben beginnt...

Mystisch, spannend, wunderbar!!!

Eva May

 

Gastrezension(en):


Name: SilkeS.
Email: Buecherwurm2207@aol.com
Datum: 12.4.2007 (10:53)

Na, ich hatte schon eher negatives von dem Buch gelesen und bin schon mit wenig Erwartung an das Buch herangegangen. Ich hatte von der Story irgendwie etwas anderes erwartet, alles eher mystisch aber es war doch eher gruselig, denn die Insulaner werden nach und nach umgebracht und die Taten immer durch „blutende Steine“ und Symbole angekündigt. Diese Dinge haben schon irgendwie für Atmosphäre gesorgt, jedoch das Kuddelmuddel der ganzen Verwandtschaftsverhältnisse der Inselbewohner und vorallem anfangs die vielen vielen französischen Namen empfand ich als so kompliziert, daß mir dabei jeglicher Sinn für Spannung abhanden gekommen ist. Leider empfand ich aber auch die Charaktere ziemlich platt, sämtliche Handlungen, Vorgehensweisen oder auch das Verhalten der einzelnen Personen empfand ich als konstruiert und oberflächlich. Es ist schade, denn die Story hätte mehr hergeben können, wenn das Außenrum mehr „Leben“ enthalten hätte. Gruß SilkeS.