Vincenzo de Falco Diana Lama
Tod im Glashaus

Original: Nell’ombra
(2. Band)
aus dem Italienischen von Gabriela Schönberger
Scherz TB
ISBN 3-596-16449-4

Ein mysteriöses blutiges Verbrechen erschüttert die verschlafene Provinz Venetien. Anna Dell’Orto, jung, schön und reich, wurde barbarisch ermordet im Garten der elterlichen Villa aufgefunden.
Commissario Bagnasco, ein Neapolitaner, den es in den Norden Italiens verschlagen hat, trifft auf eine Mauer des Schweigens und der Feindseligkeit.
Bald schon gibt es einen ersten Verdächtigen. Riccardo, der junge Tennislehrer und Jugendfreund Annas, scheint die Gelegenheit zu der Tat gehabt zu haben. Doch warum sollte er so etwas Schreckliches tun, war er doch in Anna verliebt?
Da schaltet sich die Tochter des Commissarios ein, die als Sekretärin bei Professor Dell’Orto arbeitet. Sie ist überzeugt von der Unschuld Riccardos.
Doch alle Beweise sprechen gegen ihn ...

Rezension:
Was wissen wir über die Menschen, in deren unmittelbaren Umgebung wir leben?
Dass die Kenntnis um die wahre Persönlichkeit unserer Mitmenschen sehr schnell erschöpft ist, muss Maresciallo Bagnasco, der den Mord an der jungen Anna Dell'Orto aufklären soll, gleich zu Beginn der Ermittlungen feststellen.

Jeder kannte die Ermordete, doch niemand wusste, wer sie war. Stets freundlich, bei der Männerwelt ob ihres guten Aussehens beliebt, aber dennoch sehr zurückhaltend und abweisend, hatte sie nur wenig Freunde, aber scheinbar auch keine Feinde. Ein Mädchen aus gutem Hause, mit dem das Schicksal es immer gut gemeint hatte.

Bagnasco, Brummbär mit gutem Herz, ermittelt mit Feingefühl und geht ganz in seinem Beruf auf, worunter die Beziehung zu seiner Tochter Laura seit Jahren leidet.
Überrascht und bestürzt muss er feststellen, dass sie im Elternhaus der ermordeten Anna als Sekretärin arbeitet.
Als Laura erfährt, dass ihr Vater den attraktiven Tennislehrer Riccardo als Mörder in Verdacht hat, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln, da sie in Riccardo verliebt ist und dessen Unschuld beweisen will. Doch Laura lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, und es geschieht ein weiterer Mord.

"Tod im Glashaus" ist spannend und unterhaltsam zugleich. Herrlich gezeichnet ist die Person "Laura", widerspenstige Tochter mit italienischem Blut und ungezügeltem Temperament.
Die Zwistigkeiten zwischen Laura und ihrem Vater sind teilweise erfrischend komisch, muss sich doch der Vater in seiner sturen Tochter immer wieder selbst erkennen.
Auch die anderen Charaktere des Buches sind glaubhaft und erzählen uns eine kurzweilige, spannende Kriminalgeschichte, deren Ausgang man erst gegen Ende des Buches erahnen kann.

Das Autorenteam serviert uns eine leichte, delikate und amüsante Krimikost.
Greifen Sie zu!

Eva May