Das Buch direkt bei Amazon bestellen Susanne Goga Susanne Goga-Klinkenberg
Leo Berlin

(1. Band)
dtv premium Broschur
ISBN 978-3-423-24468-8

Berlin 1922.
Die Inflation läuft sich warm. Deutschland ist politisch zerrissen, die Menschen finden nach dem verlorenen Krieg keine Ruhe.
Kriminalkommissar Leo Wechsler, verwitweter Vater von zwei Kindern, bekommt es mit einem mysteriösen Mord zu tun: Ein Wunderheiler, der Patienten und vor allem Patientinnen aus den besten Kreisen behandelte, wurde mit einer Buddhafigur aus Jade erschlagen.
Es gibt keine Zeugen, keine Spuren.
Doch der Heiler war kein unbeschriebenes Blatt: Er hat, wie sich herausstellt, viele seiner Patienten mit Kokain versorgt.
Wenig später wird im Scheunenviertel eine Prostituierte ermordet. Leo vermutet eine Verbindung zum Tod des Heilers.
Seine Ermittlungen führen ihn in elegante Villen, ärmliche Hinterhöfe, Kokainhöhlen und Rotlichtbezirke, doch erneut drohen alle Spuren im Sande zu verlaufen.
Dazu kommt noch, dass Leos Kollege von Malchow, der aggressiv seine adlige Herkunft und seine rechtsnationalen Ansichten zur Schau trägt, ihm Steine in den Weg legt, wo er nur kann.
Aber Leos Hartnäckigkeit ist berüchtigt …

Rezension:
Ein Wunderheiler wird ermordet, dann eine ältere Prostituierte. Stehen die beiden Fällen im Zusammenhang?
Mit Susanne Gogas Sprache und ihren geschickt gewebten Handlungsfäden tauchen wir ins Berlin der zwanziger Jahre.
Kommissar Leo Wechsler muss einerseits die immer komplizierter werdenden Fälle aufklären, andererseits drücken ihn die Sorgen zu Hause. Nach dem Tod seiner Frau ist er alleinerziehender Vater von zwei kleinen Töchtern, seine Schwester führt ihm den Haushalt und kümmert sich um die Mädchen.
Von schlechtem Gewissen geplagt, weil seine Schwester kaum ein Privatleben hat, zieht es ihn trotzdem immer wieder zu seiner Geliebten, bei der sich einfach nur fallen lassen kann.
Dann erkrankt eine seiner Töchter schwer und der Mörder plant eine weitere Tat.

Susanne Goga baut nicht nur eine Kulisse der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg, mit all ihren Vorahnungen.
Ihr gelingt es, dass wir das Berlin um 1922 herum riechen, hören, schmecken und vor uns sehen.
Alle Figuren haben ihre eigene Sprache und die Milieus sind sehr genau beobachtet. Im letzten Drittel stellt die Autorin noch ein Rätsel, das wir Krimileser so lieben.
So fiebern und knobeln wir bis zur letzten Seite mit. Wird es Leo „Berlin“ gelingen, den Mörder zu stoppen?

Auch ein Kompliment an den Verlag für Aufmachung und Covergestaltung, Leo Berlin könnte zur Kultreihe werden!

K. Ara