Petra Schier
Die Stadt der Heiligen
Rowohlt TB
Aachen, 1412:
Rezension:
Wir treffen Marysa, die offensichtlich unglücklich verheiratet ist, mit deinem kalten, desinteressierten Mann, der ihr von Natur aus heiteres Wesen unterdrückt und sie zurechtstutzt, wo er nur kann. Im Haus soll sie bleiben, obschon sie vom verstorbenen Vater den Geschäftssinn geerbt hat ...
Schier zeigt einmal mehr, dass sie sich gut in ihrem Metier auskennt und in der Lage ist, ihre Leserinnen auf kurzweilige Weise mit einer überraschenden Handlung, überzeugenden Figuren und gelungenen Dialogen zu fesseln.
Miss Sophie
ISBN 978-3-499-248-62-7
Der Geselle Klas liegt erschlagen im Dom.
Verdächtigt wird sein Meister, Reliquienhändler Reinold Markwardt. Dessen Frau Marysa glaubt an eine Verschwörung.
Unterstützt von dem Mönch Christophorus, stößt sie bei ihren Nachforschungen auf einen Handel mit gefälschten Reliquien.
Doch ihre Feinde sind mächtig: Marysa wird der Ketzerei angeklagt und soll auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.
Die Zeit wird knapp für Christophorus ...
Keine "Adelina"-Geschichte diesmal, aber nicht weniger packend und spannend.
Dennoch kann die junge Frau nicht glauben, dass er der Mörder des 16jährigen Gesellen sein soll und macht sich daran, seine Unschuld zu beweisen.
Unterstützt wird sie von einem geheimnisvollen Mönche, der ihrem Bruder auf dem Sterbebett versprochen hatte, sich um Mutter und Schwester zu kümmern, sowie von ihrer erst 34jährigen Mama, einer sehr temperamentvollen Dame, sowie einem feschen Goldschmied.
Jeder hat so seine Geheimnisse, in diesem turbulenten historischen Roman, der den Lesern auch viel über das Mittelalter enthüllt - etwa die Tatsache, dass die Angehörigen ihren Lieben die Unterbringung im Gefängnis mehr oder weniger angenehm machen konnten. Essen durften sie bringen oder mit einem entsprechenden Obolus für die Bereitstellung einer Einzelzelle sorgen.
Ganz wesentliche Themen, die dazu dienen, die Hintergründe für das begangene Verbrechen zu beleuchten, sind Ablass- und Reliquienhandel. Und auch die Liebe kommt nicht zur kurz ...