Claudia Frieser
Oskar und das Geheimnis der verschwundenen Kinder
(1. Band)
Eine Reise in die Vergangenheit?
Rezension:
Miss Sophie
Dressler gebunden
ISBN 978-3-7915-2911-0
(ab 10 Jahre)
Oskar traut seinen Augen kaum, als er einen Brief findet, in dem sein Opa eine Anleitung für Zeitreisen beschreibt.
Doch es funktioniert: Oskar macht sich mit klopfendem Herzen auf in das mittelalterliche Nürnberg.
Eigentlich soll es nur ein kurzer Besuch werden, aber plötzlich sieht sich Oskar in ein Abenteuer um Kindesraub und Hexerei verstrickt, das er sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können!
Oskar ist ein ganz normaler Nürnberger Junge, der Stinkbomben wirft und Killerspiele am Computer spielt.
Bis er den Brief seines verstorbenen Großvaters findet, der ihm den Weg in die Vergangenheit weist.
Und plötzlich ist er zwar in seiner Heimatstadt - aber alles ist anders.
Er sieht Häuser, wie man sie nur aus dem Freilichtmuseum kennt, Kopfsteinpflasterstraßen mit Schlaglöchern, Ochsenkarren und einen Galgen mit einem frisch Gehenkten.
Zu seinen Füßen ist Unrat, aus Fenstern auf die Straßen gekippt, Bettler sitzen vor der Kirche und - kaum traut er seinen Augen - ein zahnziehender Bader komplettiert das Bild.
Ein Schlag auf den Kopf ändert Oskars ganzes Leben - er verliert sein Gedächtnis, wird aber zum Glück von einer Apothekerin/Hebamme/Bader aufgenommen, wo er auch mit dem Rätsel um die verschwundenen Babies konfrontiert wird.
Natürlich findet er am Ende zurück in seine Zeit - aber nicht, bevor er einen neuen (und später sehr berühmten!) Freund gefunden und die Leser mitgenommen hat, auf eine informative, unglaublich aufregende und dabei glaubwürdige Zeitreise, in der die Zeit des Mittelalters plastisch und nie verklärend dargestellt wird.
Ein ganz und gar ungewöhnlicher Roman, so spannend, dass man es gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.