Kathrin Lange
Florenturna - Die Kinder der Nacht
(1. Band)
Florenz um 1500:
Neugierig geworden? Da hilft ein Blick auf www.florenturna.de - mit weiterführenden Informationen und einem Blog der Autorin!
Rezension:
In Florenz ergeht es ihm zunächst nicht besser - die Straßenjungen wollen kein weiteres Bettelkind und lassen ihn das schmerzhaft spüren.
Zusammen mit Nadir, dem Tag-, Ursa, der Nachtblinden, mit Silvio dem Dieb, dem zurückgebliebenen Ben mit den Bärenkräften und dem unheimlichen Sándor kämpft er gegen den Mann, der alles daran setzt, seine Welt zu zerstören.
Es stellen sich ihm finstere Fantasiewesen in den Weg und es folgen Rückschläge, Gefangenschaft und Tod für einige der Gefährten, die sich der Gruppe nach und nach anschließen, bis es schließlich zu einem vorläufigen "guten" Ausgang kommt - der jedoch nur den Auftakt für die weiteren Bände bildet.
Brutal und unheilvoll sind die ersten Szenen, die den Leser genauso in Verwirrung stürzen wie Giro, den Protagonisten.
Dann stutzt der Leser doch - denn plötzlich tauchen echte historische Figuren auf - die Maler Bosch und Botticelli, der Bußprediger Savonarola ...
Wie überhaupt alles rundherum passt - denn natürlich gibt es unter den jungen Protagonisten (wie könnte es anders sein!) auch Zwist und Eifersüchteleien, doch in der Stunde der Not und wenn die Gefahr am größten ist, dann stehen sie wieder zusammen.
Ausgesprochen treffend auch, wie die Autorin das Wesen der Stadt Florenz erfasst hat, mit ihrer unvergleichlichen Schönheit und dem geheimnisvollen Zauber, der in versteckten Winkeln, finsteren Gassen, in den Palästen voller Geheimgängen und in den unterirdischen Tunneln liegt ...
Ein wirklich packender Roman, der den Leser von der ersten bis zur letzten Zeile in atemlose Spannung versetzt und gleichzeitig den brennenden Wunsch nach mehr weckt.
Miss Sophie
Fischer Schatzinsel gebunden
ISBN 978-3-596-85323-6
(ab 10 Jahre)
Nur die "Kinder der Nacht" können Florenz vor dem Untergang bewahren, denn nur sie können in das dunkle Reich Florenturna gelangen.
In Florenturna herrscht Mercurius, dessen einziges Ziel es ist, Florenz zu vernichten.
Der elfjährige Girolamo hat noch nie etwas von den "Kindern der Nacht" gehört, bis eines Tages ein fremder Reiter in sein Dorf kommt. Der Fremde scheint ihn zu kennen.
Doch plötzlich wird die Luft von mächtigen Flügelschlägen und gellenden Schreien durchschnitten, kopflose Bestien sind auf der Jagd - nach Girolamo.
Denn er ist der Auserwählte, der die "Kinder der Nacht" in ihrem Kampf gegen Mercurius anführen soll.
Wird es ihnen gelingen, Mercurius zu besiegen und Florenz zu retten?
Er ist das, was sie einen Prügelknaben nennen würden.
Von seinem Vater erhält Girolamo per Prügel als Essen, die anderen im Dorf verspotten den 11jährigen ob seines Stotterns, so ist es nur folgerichtig, dass er schnell das Weite sucht, als sein Heim von unheimlichen Wesen zerstört wird.
Doch dann stellt sich im Moment höchster Gefahr heraus, dass Girolamo die "Gabe" besitzt - er kann die Parallelwelt sehen.
Die Situation ist völlig unklar - erst nach und nach kommen Details ans Licht, die mehr verstören als nützen.
Und ständig ist Girolamo in Gefahr - befindet sich auf der Flucht, kann sich immer nur in letzter Sekunde retten.
Dennoch - oder gerade deswegen? - ist es unmöglich, sich der Faszination des Romans bereits von den allerersten Seiten an zu entziehen.
Schneller will die Hand blättern - kommt das Auge noch mit? Egal, weiter, weiter, nur immer weiter!
Gewagt, eine solche Maßnahme - und doch eindeutig gelungen! Bravo, Frau Lange!