Das Buch direkt bei Amazon bestellen Sabine Blazy
Paula Pepper ermittelt: Die unheimliche Statue

(1. Band)
Thienemann gebunden
ISBN 978-3-522-17795-5
(ab zehn Jahre)

Paula verbringt zusammen mit ihren Großeltern das Wochenende auf dem Schloss von Lord Anthorpe und seiner Frau.
Nachts wird Paula plötzlich aus dem Tiefschlaf gerissen. Sie hat das Gefühl, als befände sich jemand in ihrem Zimmer. Und tatsächlich: Am Kamin ist deutlich der Schatten eines Menschen zu erkennen, der kurz darauf auch schon wieder verschwunden ist. Wie von Sinnen rennt Paula aus dem Zimmer, direkt in die Arme von Lord Anthorpe. Da Paula gehörlos ist, zückt sie schnell einen Block und schreibt auf, was sie gerade gesehen hat.
Der Lord trommelt sofort einige Männer zusammen, die das Schloss durchsuchen, doch von dem nächtlichen Besucher ist weit und breit keine Spur zu entdecken.
Am nächsten Tag treffen nach und nach die übrigen Gäste der Wochenendgesellschaft ein. Höhepunkt des festlichen Dinners ist die feierliche Präsentation der neuesten Errungenschaft von Lord Anthorpe: Er hat eine kleine hölzerne Affenstatue erworben, die aus einem Tempel in Zentralafrika stammt. Doch die Statue ist plötzlich verschwunden...

Rezension:
Immer mit Block und Stift bewaffnet ist Paula, die mit Großeltern, Eltern und zwei Brüdern in Newcastle lebt und seit einer Ohrenentzündung im Alter von 4 Jahren gehörlos ist.
Alle in ihrer Familie können sich mittels Gebärdensprache verständigen, was ganz günstig ist, weil die Angehörigen dem Mädchen auf diese Weise ermöglichen, die Unterhaltung der Hörenden mitzubekommen.
So auch auf dem Anwesen der Freunde von Oma und Opa, Lord und Lady Anthope, wo Paula mit ihren Großeltern urlaubt.
Sie amüsiert sich prächtig - vor allem, da sie im ganzen Schloss nach Herzenslust herumstromern darf - bis, ja bis der Diebstahl einer geheimnisvollen und abgrundtief hässlichen Statue für große Unruhe, Verwirrung und auch Angst sorgt.
Es passieren gruselige Dinge - von Drohbriefen über angsteinflößende Geräusche bis hin zu toten Tieren ...
Immer wieder werden Menschen niedergeschlagen - was aber die Zahl der Verdächtigen nicht geringer macht ...
Am Ende löst Paula den Fall und tut etwas ausgesprochen Mutiges, das sie sehr viel Überwindung kostet.

Der flott geschriebene und unterhaltsame Krimi hat alles, was ein gutes Kinderbuch braucht - und noch ein bisschen mehr.
Unaufgeregt wird mit Paulas Behinderung umgegangen - und doch merkt der Leser, wie verletzend es sein muss, wenn ÜBER einen gesprochen wird, nicht MIT einem, nur weil man nicht hören kann.
Und auch wenn die Protagonistin mit all ihren Lippenleskenntnissen wacker schlägt, so wird doch bald deutlich, wie anstrengend und einfach blöde es ist, alleine unter Hörenden zu sein und nichts verstehen zu können (weil diese sich wegdrehen oder einen Bart tragen o.ä.).

Miss Sophie