Das Buch direkt bei Amazon bestellen Jürgen Ebertowski
Blutwäsche

(Eugen Meuniers vierter Fall)
Rotbuch gebunden
ISBN 978-3-86789-081-6

Eigentlich wollte Eugen Meunier nur für seinen Reiseführer über Japan vor Ort recherchieren, doch schon während der Vorbereitungen dazu kommt er dem perfiden Machtkampf zweier asiatischer Hersteller von Dialysegeräten auf die Spur. Die Global Player scheuen selbst vor tödlicher Sabotage nicht zurück, um den Gegner vom lukrativen Markt zu verdrängen.
Gemeinsam mit dem investigativen Schweizer Journalisten Gustav Ochsenknecht macht sich Eugen Meunier an die Aufdeckung dieses Skandals, die sie von Berlin über Istanbul und Japan bis nach Zürich führt.
Doch der Einfluss der Unternehmen reicht weit und ehe sie sich's versehen, werden aus den Jägern die Gejagten ...

Der Roman wurde mit dem „Bloody Cover 2010“ – 2. Platz ausgezeichnet.

Rezension:
Dieses Leben möchte man haben!
Gemütlich auf einer sonnendurchfluteten Veranda frühstücken, dann ein wenig arbeiten und schließlich den Abend in der Stammkneipe ausklingen lassen ...

So zumindest stellt sich dem Leser die aktuelle Situation des Ich-Erzählers Eugen Meunier da - seines Zeichens Autor von (wie praktisch!) Reisebüchern, der zu Recherchezwecken, sowie aufgrund seiner persönlichen Affinität zum Land und dessen Bewohnern einen sechsmonatigen Aufenthalt in Japan genießt.

Nicht allein, denn der durchtrainierte Schriftsteller steht auch mit seinen gut 60 Jahren bei den Damen noch hoch im Kurs - bestes Beispiel dafür, seine (deutlich jüngere) türkischen Freundin, Esmahan. Allerdings ist die Juristin alles andere als unselbständig und/oder nur auf ihren Freund fixiert; vielmehr nutzt sie die Zeit in Asien zum Erwerb von Sprachkenntnissen und zum Knüpfen neuer beruflicher Kontakte.

Auch Meunier selbst schätzt es, neue Leute kennen zu lernen, egal wo - und sei es an so "exotischen" Orten wie beim Joggen und/oder im Wartezimmer einer Arztpraxis. Auf diese Weise begegnet der Berliner während eines Heimatbesuchs einem Leidensgenossen seiner nierenkranken Tante, die er zur Dialyse begleitet hat - und das Verhängnis nimmt seinen Lauf ...

Denn plötzlich ist der Held mitten drin in den Machenschaften mehrerer internationalen Konzerne, die alle ein Ziel haben: Maximalen Gewinn bei minimalem Einsatz von Mitteln.
Leute, die ihre Nase in diese Geschäfte stecken, kann man nicht brauchen - wie wenig zimperlich die Drahtzieher mit ihnen umgehen, bekommen Meunier und sein neuer Freund schnell am eigenen Leibe zu spüren.
Nur gut, dass nicht nur er, sondern auch seine Freunde a-tens ausgesprochen kampfkunsterfahren sind und b-tens über hervorragende Kontakte in alle Gesellschaftsschichten verfügen, auch die nicht ganz so legalen ...

Ebertowski lässt seinen unkonventionellen Protagonisten elegant auf internationalem Parkett agieren und zeigt eindrucksvoll, wie wenig wert ein oder mehrere Menschenleben sind, wenn es um milliardenschwere Aufträge auf dem hart umkämpften Markt der Gesundheitsbranche geht.
Packende Action belebt die Handlung, deren witzige Dialoge und gezielt eingesetzte Situationskomik in spannendem Kontrast zum wirtschaftspolitischen Grundmotiv des Romans stehen.
Wenn der Leser schließlich nach einem furiosen Finale das Ende der turbulenten Geschichte erreicht hat, sind keine Fragen mehr offen - höchstens die eine, vor welch ungewöhnlicher Kulisse der Autor wohl sein sehnsüchtig erwartetes nächstes Buch spielen lassen wird ...

Miss Sophie