Olaf Fritsche
Agentenklasse Undercover - Ein Feind ist nicht genug
(1. Band)
Die Lehrer der Walsingham School haben es nicht leicht mit Jimmy und seinen Freunden. Die Schüler der Agentenklasse knacken Schlösser, codieren Spickzettel fast unlesbar und hacken den Computer mit den Abschlusstests.
Rezension:
Eine Schule, zu deren Lehrplan es gehört, aus Fenstern zu springen, kontrollierte Explosionen herbeizuführen, sich auf Befehl in anderer Leute Netzwerke zu hacken ...
Das alles gibt es in diesem ganz speziellen Internat in einem Londoner Vorort.
Im Zentrum der Geschichte stehen drei Freunde, die gerade mal das erste Jahr ihrer Ausbildung hinter sich haben und nun ausgewählt werden, beim traditionellen Wettstreit gegen den Nachwuchs von Scotland Yard zu zeigen, dass sie mehr auf dem Kasten haben als ihre Kontrahenten.
Als "den Mann an der Front" haben die Elfjährigen Jimmy ausgewählt - Mortimer Seymour James Valence, der jeder Verhörtechnik standhält, den Gegner auch noch im Angesicht des Todes austrickst und sich von keiner noch gravierenden körperlichen Beeinträchtigung davon abhalten lässt, den einmal gefassten Plan durchzuführen.
Außer natürlich, jemand wie seine Freundin Elli hat einen "Plan B" ausgetüftelt. Keiner hat ein solches Händchen für Computer wie Eleonore Ada Bunnyfield - kein Code, den sie nicht knackt, keine Firewall, die sie nicht spielend überwindet.
Und wenn die Lösung mal nicht im Netz zu finden ist, sondern ganz handfeste praktische Hilfsmittel vonnöten sind, dann ist da ja noch Geoffrey Baltimore Fiddle. Obwohl der kleine rundliche Brillenträger auf den ersten Blick absolut harmlos wirkt und leider bei großer Aufregung sofort kollabiert, ist Geoff ein Tüftler- und Bastel-Crack, der mit Hilfe eines Lötkolbens auch noch aus einer alten Küchenmaschine ein High-Tech-Produkt herstellt.
Gemeinsam treten sie bei einer spannenden Jagd quer durch London erst gegen andere Schüler an, bevor aus sportlichem Spaß tödlicher Ernst wird und sie all ihre Fähigkeiten mobilisieren müssen, um einen wahnsinnigen Gegner zu stoppen, der kurz davor steht, die Weltherrschaft zu übernehmen.
Dieser Roman ist Unterhaltung pur - raffiniert komponiert, gut gemacht, so gekonnt geschrieben, dass jeder Satz sitzt und gleichzeitig packend und witzig zu gleich.
Miss Sophie
Dressler gebunden
ISBN: 978-3-7915-2914-1
(ab 10 Jahre)
Das alles gehört zu ihrem Handwerkszeug als künftige Geheimagenten. Am Ende jedes Schuljahres messen sie ihre Kräfte mit den Konkurrenten von Scotland Yard.
Doch in diesem Jahr geraten Jimmy und die anderen in ein echtes Agentenabenteuer:
Ein Erpresser droht, die Kommunikationssysteme weltweit lahmzulegen und niemand scheint ihn stoppen zu können ...
Was für ein enormer Spaß!
Zur Tarnung sind in den meisten Klassen ganz "normale" Schüler - die nicht im Geringsten ahnen, dass sich hinter zahlreichen Geheimtüren und als Möbel und Haushaltsgeräten getarnten Aufzügen eine Vielzahl von Zusatzräumen verbergen, in denen ein ganz spezieller Unterricht stattfindet, um aus den Besten der Besten die künftigen Top-Agenten Ihrer Majestät zu machen.
Gewonnen hat, wer als erster eine "Zielperson" findet - dazu gibt es verschlüsselte Hinweise an den möglichsten und unmöglichsten Orten Londons.
Natürlich geht einiges ab und an auch schief bei den Nachwuchs-Bonds - manche der technischen Gadgets funktionieren (zumindest beim ersten Mal) nicht ganz so perfekt, zuweilen treffen die Kinder eine falsche Entscheidung ... - aber am Ende siegen Freundschaft, Köpfchen, Menschlichkeit und Gerechtigkeit über perfiden Machthunger.
Das Trio erhält von ganz unerwarteter Seite Hilfe - was gerade im Hinblick auf weitere Bände (die es hoffentlich geben wird!) noch viele schöne Wendungen verspricht.
Klar ist manches überzogen - aber wenn große Filmkunst so etwas darf, dann bitte auch der, der das größte Kunstwerk von allen schafft: Kids - vor allem Jungs, aber auch Mädchen - zum Lesen und Träumen zu bewegen!
Fritsche ist das nicht zum ersten Mal hervorragend gelungen - unbedingt weiter so!