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DVD Leverage - Staffel 2

Edel: Motion
4 DVDs
EAN: 4029759081821

Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 2.0 Stereo, Dolby Digital 5.1 Stereo
Sprache: Englisch, Deutsch
Länge: ca 600 Minuten
Anzahl Folgen: 15 + Bonus
(ab 16 Jahre)

„Die Reichen und Mächtigen nehmen sich, was sie wollen – wir holen es für sie zurück! Manchmal sind die Bösen die besseren Guten – wir bieten Gerechtigkeit!“ (Nathan Ford)

Er ist der Robin Hood der heutigen Zeit: Der geniale Stratege Nathan „Nate“ Ford (Timothy Hutton) hat es sich zur Aufgabe gemacht, denjenigen Gerechtigkeit zukommen zu lassen, die von betrügerischen Institutionen, skrupellosen Geschäftemachern und brutalen Verbrechern in existenzielle Not gebracht wurden.

An seiner Seite steht eine Gruppe aus kriminellen Spezialisten:

Alec Hardison (Aldis Hodge), Technikgenie und Computerhacker, die exzentrische Meisterdiebin Parker (Beth Riesgraf), der adrenalinsüchtige Martial Arts-Kämpfer und Waffenexperte Eliot Spencer (Christian Kane) sowie Nathans attraktive Bekannte, die äußerst wandlungsfähige Betrügerin und Kunstexpertin Sophie Deveraux (Gina Bellman) – vier geläuterte Diebe und Betrüger, die ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten für die gute Sache einsetzen.

Nathan selbst kennt als Profilanalytiker für Diebe jede Art von Betrug… Als gewiefter Versicherungsdetektiv bewahrte er seinen Arbeitgeber vor Zahlungen in Millionenhöhe. Dennoch verweigerte eben diese Versicherung die Zahlung einer teuren medizinischen Behandlung für Nathans todkranken Sohn, der daraufhin starb.

Nathans Ehe scheiterte, er wurde entlassen und verfiel dem Alkohol. Verbittert beschließt er die Seiten zu wechseln. Getarnt als seriöse Beratungsfirma „Leverage Consulting & Associates“ kämpfen Nathan und seine Mitstreiter fortan für Menschen, die durch Macht und Willkür Anderer zu Schaden kommen und denen das Gesetz nicht helfen kann.

Die Tricks, mit denen Nathan & Co. ihre Gegner `reinlegen, decken die ganze Bandbreite ab, von kleinsten Taschenspielereien mit teils skurrilen Verkleidungen bis zu ausgefeiltesten High-Tech-Raubzügen.

Rezension:
Wenn alle Vorstellungen von „gut“ und „böse“ und alle üblichen Kräfteverhältnisse ausgehebelt werden, damit auch die kleinen Leute zu ihrem Recht kommen, dann ist es Zeit für LEVERAGE.

Denn Nate Ford's Truppe, diese höchst unkonventionelle Ansammlung von Spezialisten der ganz besonderen Art, hat nur ein Anliegen:
Mit allen Hilfsmitteln, die die moderne Technologie und der Einfallsreichtum von Menschen zu bieten haben, all jenen Beistand zu leisten, die den Glauben an das Gute verloren haben.

Als Rächer der Enterbten, Beschützer von Witwen und Waisen ist den beiden Frauen und drei Männern jedes Mittel recht, um ihrerseits die auszutricksen, die andere übers Ohr gehauen und straflos damit davongekommen sind.
Auf diese Weise beschaffen die fünf Freunde nicht nur unrechtmäßig entwendetes Geld wieder, sondern erteilen den Bösewichten mit der weißen Weste auch meist eine ordentliche Lektion.

Dabei ist dem Team egal, ob es sich bei ihrem Gegner um einen großen Finanzhai, Immobilienspekulant oder gleich die Mafia handelt, sie bringen alle zur Strecke: Korrupte Politiker ebenso wie sensationsgierige Medienvertreter oder skrupellose Industriebosse, die nur den eigenen Profit im Auge haben.

Dabei ergänzt sich die Gruppe aufs Trefflichste:

Es gibt kein Computerprogramm oder Sicherheitssystem, das der Schwarze Alec Hardison nicht knacken, keine Datenbank, die ihre Inhalte vor ihm verbergen könnte und auch in den unterschiedlichsten Rollen macht er eine hervorragende Figur.
Seine Schwäche für Parker beruht auf Gegenseitigkeit, auch wenn sich die beiden ein wenig schwer damit tun, Gefühle zu zeigen. Dabei hat die schlanke, immer etwas verpeilte Meisterdiebin im Prinzip vor gar nichts Angst: Wie eine Spinne erklimmt sie Aufzugschächte oder stürzt sich todesmutig von den höchsten Gebäuden – immer im Vertrauen darauf, durch die von ihren Freunden konstruierten Vorrichtungen, in letzten Sekunde auf jeden Fall gerettet zu werden.
Ein ganz anderer Typ ist Verkleidungskünstlerin und Trickbetrügerin Sophie Deveraux, ebenso wie ihre Freundin Tara Cole, die im zweiten Teil der Staffel Sophies Vertretung übernimmt (was der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass die Tochter der Schauspielerin Gina Bellman genau im Jahr der Produktion das Licht der Welt erblickte). Beide Frauen können sich praktisch in jede gewünschte Person verwandeln und sich mit Charme und verbaler Überzeugungskraft auch noch aus den scheinbar ausweglosesten Situationen befreien.
Statt wohlgesetzter Worte lässt der kampferprobte Eliot Spencer lieber seine Fäuste sprechen. Nicht selten boxt der langhaarige Muskelmann die Teammitglieder buchstäblich raus, wenn sie in der Klemme stecken. Schusswaffen allerdings vermeidet er.
Der große Strippenzieher ist aber zweifelsohne Nathan „Nate“ Ford. Praktisch jede Situation hat er irgendwie vorhergesehen, sich bereits im Vorfeld einen Dreh überlegt, das Ruder in letzter Minute doch noch herumzureißen.

Gemeinsam sind sie nicht nur unschlagbar, sondern vor allem im besten Sinne unterhaltsam.

Natürlich finden bekannte Versatzstücke ihre Verwendung:
Egal, ob es sich dabei um das Überwinden von Lichtschranken und anderen Sicherheitsmaßnahmen handelt („Mission Impossible“ lässt dabei ebenso grüßen wie „Kobra übernehmen sie“ oder „Indiana Jones“), den Einsatz von hochtechnischem Gerät (wie es weiland schon „MacGyver“ tat), oder die gute alte Kampfkunst (wer denkt dabei nicht gleich an das „A-Team“) - alles hat man irgendwann irgendwo schon einmal gesehen. Und auch aktuell gibt es Serien wie „Burn Notice“, in denen das Konzept der Inszenierung zum Zwecke der Ablenkung und Verschleierung angewandt wird.

Das schadet aber nichts, denn der Grundgedanke von den „Bösen, die mit nicht ganz legalen Mitteln den Guten Gerechtigkeit verschaffen“ nutzt sich nie ab, im Gegenteil.
Dieses Konzept können selbst Kinder begreifen – für die sich, trotz anderslautender Altersfreigabe, die Serie durchaus ab 12 Jahren schon eignet, da Gewalt immer nur als äußerstes Mittel zum Zweck eingesetzt wird. Stattdessen stehen Tricks und doppelte Böden im Vordergrund, die so raffiniert sind, dass auch der versierte Krimikenner Freude an den Verstrickungen hat. Ganz abgesehen davon, dass die witzigen und pointenreichen Dialoge eine wahre Ohrenweide sind.
Was „Leverage“ aber endgültig den Ritterschlag verleiht, sind die Geschichten hinter den Geschichten.
Nate und sein Team kommen dann zum Einsatz, wenn vorher ein Unrecht geschehen ist – wie es, leider, viel zu oft tatsächlich überall auf der Welt geschieht. Und sicher hätte so manche Rentnerin, die ihre Spargroschen vertrauensvoll den „Gebrüdern Lehmann“ anvertraute, nur zu gern jemanden wie Ford und Konsorten mit der Wiederbeschaffung betraut...
Abgesehen davon sind aber auch die Fünf selbst keine eindimensionalen Figuren, denn jeder einzelne Charakter hat sein Päckchen zu tragen, seinen ganz persönlichen Schicksalsschlag erlitten, der ihn oder sie zu dem gemacht hat, was er oder sie nun ist.
Das scheint durch und macht die Helden so menschlich, wie ihre Geschichten märchenhaft sind.

Bedauerlich, dass die Serie mit der Ausstrahlung des Finales der fünften Staffel am 25. Dezember 2012 in den USA ihr Ende fand.
Aber umso besser, dass sie den deutschen Fans noch eine Zeitlang im Fernsehen – und bei Gefallen „auf ewig“ in Form von DVD-Boxen wie der vorliegenden – erhalten bleibt!

Miss Sophie