Das Buch direkt bei Amazon bestellen Peter Godazgar Kathrin Heinrichs Carsten Sebastian Henn Jürgen Kehrer Ralf Kramp Tatjana Kruse Sandra Lüpkes Sabine Trinkaus
8

kbv TB
ISBN 978-3-942446-91-4

Acht Menschen retteten sich einst auf der Arche vor der Sintflut.
Acht Richtungen hat die Windrose, acht Speichen das Rad der Fortuna.
Acht Autoren schrieben ihren ersten gemeinsamen Roman in acht Tagen.
Warum verschanzten sich acht Krimiautorinnen und -autoren acht lange Tage in einem einsamen Haus unweit der polnischen Grenze?
Weil sie sich hier im KRIMI-CAMP an etwas noch nie Dagewesenes heranwagten: Sich gemeinsam mörderischen Phantasien hingeben und einen Kriminalroman verfassen.

Andy Otto, Starmoderator des Kölner Senders "Powerradio KKN", kann so leicht nichts aus der Bahn werfen: Ein bisschen Ärger mit der neuen Vorgesetzten, ein bisschen Stress mit der Freundin - so what?
Doch als er vor seinem Stammkiosk ein Handy findet und es der Besitzerin zurückgeben will, gerät sein Leben völlig aus den Fugen.
Christine Osterling, eine brave Kindergärtnerin, liegt tot zwischen den Plüschtieren, und Andy gerät in Verdacht, etwas mit ihrem Ableben zu tun zu haben.
Was hat der Dominostein mit den acht Punkten in der Hand der Leiche zu bedeuten?
Schon bald begegnet Andy dieser Zahl überall. Die Acht weist ihm den Weg in die Eifel, ins Sauerland, an die Nordsee, nach Münster und Bonn.
Hinter den Kulissen treibt offenbar ein skrupelloser Mörder sien teuflisches Spiel mit ihm.

Rezension:
Acht Individuen mit acht unterschiedlichen Schreibstilen und Arbeitsweisen, die gemeinsam EINEN Roman verfassen sollen - ob das wohl gut geht?
Das tut es! Und wie!!

Die Herausforderung ist gewaltig, vor allem, wenn die Zeit den Akteuren im Nacken sitzt - und mit acht Tagen ja nicht allzu üppig bemessen ist.

Das Ergebnis jedoch ist überwältigend - harmonisch, wie aus einem Guß und spannend ab dem allerersten Moment.

Der Radiomoderator, man sieht ihn förmlich vor dem geistigen Auge: Immer gut gelaunt, immer unvorbereitet, immer auf der Suche nach dem ultimativen Gag. Und seit einem mehr als überraschenden Fund beschäftigt mit einer in jeder Hinsicht mörderischen Schnitzeljagd.

Ein Opfer nach dem anderen findet er - allesamt aufs Grauenvollste zugerichtet (ja, liebe Leser, dazu gibt es auch Details. Und die sind nicht schön. Aber wo aus gutem Grund grausam gemetzelt wird, da fließt nun mal ... na ja, Sie wissen schon).
Was all diese Unglücklichen verbindet, ist lange unklar - dem Leser ebenso wie Andi, der keinen wirklichen Lauf mehr hat, seitdem ihn die neue Chefin mit den Dollarzeichen in den Augen auf dem Kieker hat. Sie achtet in erster Linie auf ein Werbekundenoptimiertes Umfeld und da ist er nicht so richtig kompatibel.
Auch an der privaten Front knirscht es gewaltig - die Freundin ist saurer als sauer, weil er sie immer wieder versetzt, die Familie stellt ebenfalls permanent Ansprüche, die der Mittvierziger nicht erfüllen kann (oder will) und alte Kumpel entpuppen sich als ganz anders als jahrelang gedacht.

Dann wird das Tempo noch schneller, Andi gerät ins Visier der Polizei und gleichzeitig steigt sein Frust, weil er ein ums andere Mal zu spät kommt, um das Schlimmste zu verhindern.
Zum Ende hin gerät er selbst - wie könnte es anders sein - in große Gefahr...

Der Roman ist - man hätte es sich beim Blick auf die Namen der beteiligten Autorinnen und Autoren fast denken können - durchaus schwarzhumorig, besitzt aber eine sehr ernsthafte Note.
Und während Andreas "Andy" Otto (Nomen est Omen) sich auf der Jagd nach dem Serienkiller quer durch Deutschland und quer durch seine eigene Vergangenheit begibt, verändert er sich. Was auch am Leser nicht spurlos vorbei geht.

Spannend und durchgängig schlüssig ist dieser ganz besondere Roman, der genügend Stoff enthält, um Kult zu werden - von Köln über Bonn durch die Eifel bis hin nach Juist!

Wobei ...
Wenn eine solche Arbeits- und Vorgehensweise Schule macht dürfen sich die Kritiker auf ein langes, hartes Stück Arbeit einstellen ...
365 verfügbaren Tagen des Jahres abzüglich der 13 (bayerischen ;-) Feiertage, sowie einmal Geburtstag und einmal Namenstag ... bleiben 350.
Die geteilt durch acht Tage pro Buch plus jeweils ein Tag für An- und Abreise, macht 35 neue Titel (mit Quersumme 81) pro Jahr vom kongenialen Achtergespann.

Ach ja, falls sich jemand wundert, wo bei dieser Berechnung die Wochenenden geblieben sind:
Wer auch nur einen Blick auf die Seite des Krimi-Camps geworfen hat - entweder parallel zur Entstehung oder jetzt im Nachhinein, der sieht sofort, wie viel Spaß die Truppe bei ihrer Arbeit hatte.
Wer braucht dann noch ein Wochenende? ;-)

Miss Sophie