Das Buch direkt bei Amazon bestellen Joern Lier Horst Andreas Brunstermann
Jagdhunde

(8. Band)
Original: Jakthundene
Deutsch von Andreas Brunstermann
Grafit gebunden
ISBN 978-3-89425-670-8

Ungemütliche Zeiten für Hauptkommissar William Wisting:
Wegen des Vorwurfs, Beweise manipuliert zu haben, wird er vom Dienst suspendiert. Der Fall, um den es geht, liegt schon siebzehn Jahre zurück, gilt aber bis heute als einer der aufsehenerregendsten der Kriminalgeschichte Norwegens.
Damals war die junge Cecilia Linde erst verschwunden und wurde dann ermordet aufgefunden. Wisting hatte den Täter überführen können, doch nun stellt sich heraus, dass die Beweise gefälscht waren – eine Topstory für die Medien.
Plötzlich ist der Hauptkommissar in der Rolle des Gejagten. Seine Kollegen drehen jeden Stein um, den er je angefasst hat, und die Journalistenmeute heftet sich unerbittlich an seine Fersen.
Ihm bleibt nur ein einziger Weg: selbst herauszufinden, was damals wirklich geschah.
Trotz tatkräftiger Unterstützung seiner Tochter Line, einer Kriminalreporterin, entwickelt sich die Geschichte schnell zu einem nervenzerreißenden Wettlauf gegen die Zeit.
Denn wieder verschwindet eine junge Frau und die Parallelen zu Cecilia Linde sind offensichtlich …

Mehrfach preisgekrönt: Bester norwegischer Krimi und Bester skandinavischer Krimi.

Rezension:
Ein Siebzehn Jahre alter Fall überrollt den Osloer Ermittler William Wisting.
Von Heute auf Morgen ändert sich sein Leben. Denn ein verurteilter Mörder behauptet, der Hauptkommissar hätte damals Beweise manipuliert, die zu seiner Verurteilung führten. Und schlimmer noch, die Manipulation ist beweisbar. Doch war es wirklich Wisting?

Das fragt sich der Leser - viele andere leider nicht.
So kann er nur auf sich selbst, seine Tochter, die als Journalistin tätig ist und einen inzwischen pensionierten Kriminaltechniker vertrauen, um die Sache aufzuklären und sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Insbesondere der von den Medien ausgelöste Sturm der Entrüstung und die Vorurteile seiner Kollegen machen den erfahrenen Kriminalbeamten schwer zu schaffen. Er zieht sich in ein Jagdhaus zurück und hofft auf seine eigene Intuition und die wenigen ihm verbliebenen Freunde.

Doch dann ist seine Tochter selbst in einen Fall verwickelt, der erschreckende Parallelen zu seinem eigenen aufweist.
Wieder wird eine Frau entführt und die impulsive Reporterin steckt auf einmal tiefer in der Geschichte, als es ihrem Vater lieb ist.
So laufen die Fäden nach und nach zusammen und die Hauptfiguren kommen gemeinsam der erschreckenden Wahrheit immer näher.

Dass es jedoch solche, mit Zweifeln behafteten Fälle auch im richtigen Leben immer wieder gibt, zeigt sich in so manchem aufgerollten Prozess.

Ein klassischer skandinavischer Krimi erwartet den Leser, viel Regen und Dunkelheit legt sich über die Landschaft und die Gemüter seiner Bewohner.

Der Autor war bis September 2013 selbst als Ermittler im Polizeibezirk Vestfold tätig. Seit 2004 schreibt er außerdem Krimis, für die er unter anderem den Norwegischen Krimipreis erhielt.
Gerade wegen oder vielleicht sogar trotz seines Fachwissens kann Jorn Lier Horst den Lesern die vielen Facetten der Geschichte eindrucksvoll in kurzen Kapiteln nahe bringen und auch sehr eindringlich die Gefühle und Ängste der Polizisten vermitteln.
Die Mischung aus realistisch beschriebener Polizeiarbeit und spannender Unterhaltung hinterlässt nachhaltigen Eindruck und lässt diesen Krimi zu einer Leseempfehlung werden.

Luggi