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DVD: Die Brücke - Transit in den Tod Staffel II

5 DVD
Edel:motion
EAN: 4029759091516

Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1 /dts HD Master Audio 5.1
Sprache: Deutsch, Dänisch/Schwedisch
Untertitel: Deutsch
Anzahl Folgen: 5
Bonus: 25 Minuten Interviews
Länge: 565 Minuten
(ab 12 Jahre)

Ein Frachter kommt vom Kurs ab und läuft unter der Öresundbrücke auf Grund. Der Fund der Küstenwache ist nicht die erwartete Besatzung, sondern betäubte Jugendliche, angekettet unter Deck.
Als die schwedischen und dänischen Jugendlichen schließlich erkranken, wendet sich die Furcht erregende Situation in einen tödlichen Fall: Sie wurden mit einer extrem aggressiven und ansteckenden Form der Lungenpest infiziert.
Und das ist erst der Anfang einer Reihe von Vergiftungsmorden in Kopenhagen und Malmö, denen sich erneut die beiden Kommissare Saga Norén (Sofia Helin) und Martin Rohde (Kim Bodnia) stellen.
Ihre widersprüchlichen Arbeitsweisen sowie familiäre Probleme erschweren die Aufklärung der schrecklichen Morde.
Werden sie es dennoch schaffen, diese grausamen Fälle zu lösen?

Rezension:
Diese Serie “ganz großes Kino” zu nennen, wäre nicht wirklich gerechtfertigt.
Denn sie ist mehr, viel mehr!
Nämlich ein Krimierlebnis der ganz besonderen Art – bei der es nur einen möglichen Handlungsablauf gibt: einschalten, eintauchen und erst nach gut zehn Stunden atemloser Spannung ermattet das Abspielgerät ausschalten.

Los geht es schon mit der umwerfenden Musik, die sich erst ins Ohr schmeichelt und dann nie wieder aus dem Kopf verschwindet: Hollow Talk by Choir of Young Believers .
Zu ihren Klängen sehen wir, wie ein Schiff gegen “Die Brücke” donnert, jene legendäre Verbindung zwischen Kopenhagen in Dänemark und Malmö in Schweden, die auch dieser zweiten Staffel der deutsch-skandinavischen Krimireihe ihren Namen gibt.
An Bord eine Reihe völlig desorientierter Jugendlicher, festgekettet. Natürlich rufzt dies die Polizei auf den Plan und wir erleben die großartige Saga Norén wieder einmal in Action. Sie ist wie gewohnt schroff und kurz angebunden zu den Kollegen und Zeugen.
Wer sie kennt, weiß, dass dies nicht einer Böswilligkeit geschuldet ist, sondern ihrer Unfähigkeit, nicht nur die eigenen Gefühle zu zeigen, sondern auch die der anderen zu erkennen. Dies führt ein ums andere Mal zu skurrilen, fast tragikomischen Szenen – etwa, wenn sie sich bemüht, über eine spaßige Bemerkung zu lachen, die sie absolut nicht komisch findet. Auf der anderen Seite bringt die Rücksichtslosigkeit, mit der sie auch ihre Mitarbeiter behandelt, schon bald eine gewisse Mißstimmung innerhalb der Sonderkommission mit sich.

Dieser gehören – wieder einmal – auch Kollegen rund um Martin Rohde an.
Der komplett weißhaarig gewordene Kommissar hat immer noch schwer mit dem Tod seines Sohnes zu kämpfen und mit den Gedanken an dessen Mörder.

Schön ist allerdings, dass er sich sofort wieder mit Saga versteht – als hätten sie nicht “ein Jahr und einen Monat” keinen Kontakt mehr gehabt, wie ihm die detailversessene Kollegin mitteilt.

Martins Ehe ist nicht die beste – und auch Saga hat es mit ihrem neuen Partner nicht leicht, was nicht an ihm liegt. Von einem Fettnäpfchen fällt sie ins nächste – da helfen auch weder die guten Ratschläge von Martin, noch die Bücher, die sie gleich stapelweise konsumiert, um zu lernen, wie man eine Beziehung führt.

Das Kernproblem allerdings ist natürlich die Arbeit – und die hat es auch diesmal in sich: Es scheint als wären Ökoterroristen am Werk, eine militante Gruppe junger Menschen, die nicht davor zurückschreckt, andere Menschen zu töten, um auf aktuelle Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Allerdings ist auch diese Gruppe sehr unterschiedlich zusammengesetzt und jeder der Mitglieder hat so seine ganz eigenen Motive.

Es hagelt Kommunikationsprobleme, Ermittlungspannen, die Dinge verkomplizieren sich, als noch mehr Verdächtige auf den Plan treten, die aber dann nach und nach wieder eliminiert werden können …

Vielschichtig ist die Handlung, keine Spur von Krimi-Einheitsbrei und doch am Ende nach nicht nur einem nervenzerfetzenden Showdown, absolut schlüssig.

Kein Wunder also, dass die Reihe den Preis im Rahmen des "54. Fernsehfestivals Monte Carlo"i n der Kategorie Beste Europäische Serie im Bereich Drama gewann und Hauptdarsteller Kim Bodnia als Bester Schauspieler in einer TV-Serie (Drama) geehrt wurde. Und dass die erste Staffel dem Kabelsender FX derzeit als Grundlage für ein Remake dient – mit Diane Krueger als US-Detective Sonya Cross, die mit dem mexikanischen Polizisten Marco Ruiz (Demián Bichir) zusammenarbeiten muss.

Nun wünscht man sich nur, dass es möglichst schnell weitergehen möge, mit einer dritten Staffel.

Miss Sophie