Das Buch direkt bei Amazon bestellen Werner Fuld
Lexikon der Letzten Worte - Letzte Botschaften berühmter Männer und Frauen von Konrad Adenauer bis Emiliano Zapata

Eichborn gebunden
ISBN 3-8218-1618-X

"Man hätte gerne eine Sammlung der letzten Worte berühmter Männer", schrieb Chateaubriand in der Überzeugung, dass ein bedeutender Mensch nicht ohne ebensolche Worte aus dem Leben scheidet.
Werner Fuld hat sich in dem "Lexikon der letzten Worte" auf die Suche nach den sprachlichen Vermächtnissen berühmter Menschen gemacht und so manch End-sätzliches und Entsetzliches, Rührendes, Komisches und Nachdenkenswertes gefunden.
Tatsächlich haben viele berühmte Menschen schon zu Lebzeiten überlegt, welche auf dem Sterbebett gesprochenen Sätze sich in das Gedächtnis der Menschheit eingraben sollen.
Manchmal scheint es dabei so, als sei das Grübeln über die eigenen letzten Worte ein Privileg derjenigen, die sonst nichts zu tun haben. Doch für viele war und ist der Tod ein Schritt in eine unbekannte Welt. Die letzten Worte galten somit als "Schwellenwörter", gesprochen noch im Diesseits, aber mit einer leisen Ahnung des Fremden, Göttlichen.
Selbstredend ging dabei manches schief. Manche, die der Meinung waren, dass das Sterben als die erste Vorbedingung für die Unsterblichkeit wenigstens stilsicher geschehen sollte, scheiterten teuflisch an dessen Banalität.
Walt Whitman suchte sein ganzes Leben nach den geeigneten Worten und starb dann mit einem irdischen "Scheiße" auf den Lippen.
Auch Theodore Dreiser ging es nicht viel besser. "Shakespeare, I come!" sollte sein letzter Kollegengruß lauten, doch sein Tod war überschattet von den viel sympathischeren Worten "Ein Helles!"
Neben Henry Palmerstons (Fehl-)Einschätzung "Sterben, mein lieber Doktor, ist das letzte, was ich tun werde", findet sich auch Humphrey Bogarts Erkenntnis "Ich hätte nicht vom Scotch zu den Martinis wechseln sollen."

Rezension:
Nahezu 600 Kaisern, Königen, Generälen, Politikern, Philosophen, Wissenschaftler, Malern, Schriftstellern, Schauspielern, Kriminellen aller Art, u.v.m. hat er durch die akribisch zusammen getragenen Aussprüche in ihren letzten Lebensmomenten "aufs Maul geschaut", der Literaturkritiker Fuld.
Meist hat er seine Anekdoten in einen kurzen biografischen Abriss zur betreffenden Person gekleidet und eröffnet dem Leser so ganz neue Einsichten.
Oder wussten Sie, dass der schottische Bauerndichter James Hogg am Schluckauf starb? Oder wer der Autor von "Ben Hur" war? Der Mann hieß Lewis Wallace und seine letzten Worte "Im Himmel sehen wir uns wieder" sind nicht wirklich spektakulär.
Ganz anders hingegen die des amerikanischen Waffenherstellers Samuel Colt "It's all over now". (Wetten, dass auch Sie zu allererst an einen bekannten Musiktitel gedacht hätten?).
Und während der Gründer der Hilton-Hotelkette, Conrad Hilton, als Vermächtnis an seine Angestellten die bedeutsamen Worte sprach: "Der Duschvorhang gehört nach innen in die Wanne", stammt "Die Woche fängt ja gut an" vom bayerischen Gauner Matthias Kneissl beim Anblick der Guillotine, mit der er hingerichtet werden sollte.
Wie man sieht, enthält dieses Nachschlagewerk - das sich aber auch hervorragend "am Stück" lesen lässt, so man sich nicht zu viele Anfangsbuchstaben auf einmal vornimmt - eine beachtliche Anzahl von interessanten Informationen, mit denen der Leser auf jeder Party glänzen kann.
Darum zum Schluss noch eine Geschichte, die zu kennen Sie garantiert als wahren Insider kennzeichnet: "Don't worry, be happy!" wurde all jenen, die mühselig und beladen sind, bereits 1925 als Leitsatz geschenkt. Und zwar vom indischen Guru Meher Baba - der erst 1969 das Zeitliche segnete. Warum dieses geflügelte Wort dennoch hier verzeichnet ist? Nun, weil ihr Urheber sich nach diesem Ausspruch 44 Jahre lang in Schweigen hüllte.

Miss Sophie