Das Buch direkt bei Amazon bestellen Martin Schüller
Killer

Emons TB
ISBN 3-89705-223-7

Tom ist Killer: ein Profi - der Beste.
Zehn Jahre hat er seine Heimatstadt gemieden, jetzt führt ihn ein Auftrag zurück nach Köln. Ein geheimnisvoller Mann in einem Haus ohne Fenster ist das Ziel, das es zu eliminieren gilt.
Doch wer ist der Mann, den der anonyme Auftraggeber töten lassen will?
Wer ist die junge Frau, die das Grab pflegt - das Grab von Toms Vater, dessen Tod seit Kindheitstagen auf seinem Gewissen lastet?
Tom hat versucht, seine Vergangenheit abzustreifen, doch sie holt sich ihr Recht, die Schatten seines Schicksals verfolgen ihn.
Er, der gewohnt war, immer die Kontrolle zu behalten, kämpft hier, am Orte seiner Kindheit, gegen einen unsichtbaren Feind, dessen Ziele nur langsam deutlich werden.
Tom muss erkennen, dass dieses Mal er in der Rolle des Opfers ist und vom Jäger zum Gejagten wird.

Rezension:
Nachfolgend finden Sie nicht eine, sondern gleich drei Redaktions-Rezensionen.
Das hat einen einfachen Grund: Wenn gleich drei Mitarbeiter von www.krimi-forum.de der Ansicht sind, ein wirklich gutes und wichtiges Buch entdeckt zu haben, dann möchte wir Sie, liebe Krimifreunde, darüber ausführlich in Kenntnis setzen.
Und Sie dabei genaz bewußt auch an den unterschiedlichen Sichtweisen unserer Rezensenten teilhaben lassen.
Augen auf also wenn Sie den Namen "Martin Schüller"auf einem Cover entdecken - wir meinen: Greifen Sie zu! Es lohnt sich!
Die Chefredaktion

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Martin Schüller hat mit "Killer" einen durchaus spannenden Krimi geschrieben, in dem sich alles um das Töten dreht, denn der Protagonist Tom ist, wie der Titel schon vermuten lässt ;-)), ein Killer.
Sogar ein sehr erfolgreicher, der aber den Fehler begeht, einen Job in seiner Heimatstadt Köln anzunehmen, die er bisher tunlichst gemieden hat und das zu Recht, wie der Leser schon nach wenigen Kapiteln erfährt.
So wird der Job zur Reise in die Vergangenheit, bei der mehr an die Oberfläche kommt, als gut tut und Tom bald selbst in das Visier mehrerer Gangster gerät.
Martin Schüller schreibt kenntnisreich und unterhaltsam, allerdings dauert es seine Zeit, bis sich der Leser in der z. T. etwas verzwickten Handlung zurechtfindet. Durch die häufigen Wechsel zwischen Gegenwarts- und Vergangenheitsebene wird die Handlung aufgelockert und die Spannung weiter aufgebaut, ohne den Lesefluss zu stören.
Ein weiterer Pluspunkt ist die wirklich überraschende Auflösung, die auch tatsächlich mal alle Fragen klärt, was ja mittlerweile nicht in mehr überall eine Selbstverständlichkeit ist.
Ein wirkliches Manko des emons Verlages ist das unattraktive Outfit seiner Krimis, die sicher mehr als einen Leser abschrecken.
Da wäre erst einmal das schreckliche, gemalte Cover zu nennen, des weiteren der hässliche, weiße Einband, das über ein normales Taschenbuch hinausgehende Format und die dadurch entstehende schlechtere Lesbarkeit.
Verlage sollten bei der Ausstattung lieber bedenken, dass Lesen auch ein sinnliches Vergnügen ist - gute Papierqualität und ein hübsches Outfit tragen enorm dazu bei und unterstützen nicht zuletzt die Kaufentscheidung ;-)).
Der passende Krimi für eine Kölnreise, bei der man nicht nur die gängigsten Sehenswürdigkeiten kennen lernen will.

Kathrin Hanik

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Ein Junge und eine Pistole. Ein Schuss und der Vater des Jungen ist tot. Ein Trauma, das den Jungen nicht loslässt. Eine Jugend in der Kölner Halbwelt, dann eine wilde, abgefahrene Tour durch halb Europa, mit ausgeflippten Freunden.
Schließlich trifft Tom auf Jacques, den alten Kämpfer, der zum Freund wird. Tom wird Killer. Ein Profi. Einer der Besten. Deshalb kommt ihm der neue Auftrag auch seltsam vor, den Jacques an Land gezogen hat. Ein Mann in einer Villa, in Köln. Keine näheren Angaben. Der Mann sitzt im Rollstuhl, bei ihm lebt eine junge Frau. Tom wird immer skeptischer, aber als er endlich zu ahnen beginnt, worum es geht, ist es schon zu spät: er ist auf einmal wieder der kleine Junge, der Junge mit der Pistole.
Das ist keine großartige neue Geschichte, aber es ist makellose Männerprosa. Prägnant erzählt, im unaufgeregten Ton eines Profis, der weiß, was getan werden muss und was man seinen Freunden und sich selber schuldig ist. Ein erfrischend kühler Windstoß, der Dutzende von geschwätzigen Laberkrimis vergessen macht: Bilder und Dialoge aufs Notwendige reduziert, und deshalb doppelt eindrucksvoll. Damit ist Schüller nicht nur einer der Besten, sondern auch das Beste, was dem deutschen Krimi in den letzten Jahren passiert ist.

Reinhard Jahn

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Viele Menschen sind froh, wenn sie mal wieder einen Job in ihrer Heimatstadt ausführen können.
Vor allem, wenn sie schon seit Jahren nicht mehr Gelegenheit hatten, ihre Heimat zu besuchen.
Tom hatte diese Gelegenheit, allerdings hat er sich immer dagegen gewehrt. Tom hat auch keinen "normalen" Job.
Er ist kein Vertreter, kein Manager oder Lokomotivführer. Tom ist Killer.
Er ist, so steht es zumindest im Roman von Martin Schüller, ein As auf dem Gebiet, Menschen zu beseitigen.
Und sein neuester Auftrag führt Tom zurück in seine Heimatstadt Köln, in der er vor vielen Jahren seinen Vater tötete.
Damals, Tom war noch ein Kind, geschah das durch einen dummen Zufall, ein Unglück sozusagen.
Ein Unglück, mit dessen Ausgang Tom heute noch in mancher Nacht zu kämpfen hat.
Mit dem er, obwohl er danach viele Menschen tötete, nie ganz fertig wurde. Und nun soll er wieder nach Köln.
Er soll dort jemanden töten, den er kennt.
Jemanden, den er eigentlich nicht töten kann.
Jemanden, der eigentlich schon lange tot ist.
Zum ersten Mal in seiner Laufbahn als Killer hat Tom, der sich jetzt unter anderem Timothy nennt, Skrupel.
Die Vergangenheit holt ihn ein und macht aus einem einfachen Auftrag fast ein Himmelfahrtskommando.
Denn Tom kämpft plötzlich nicht nur gegen ein paar gefährliche Kölner Unterweltgrößen, sondern in erster Linie gegen seine Erinnerung.
Martin Schüller hat das interessante Thema eines Profikillers verknüpft mit einem Kindheitserlebnis der schlimmen Art.
Tom, der in seinem Beruf sehr erfolgreich ist, wird wieder an seine Jugend erinnert. Mit brachialer Gewalt stellt der Autor Tom vor vollendete Tatsachen. Töte, oder du wirst getötet.
Hart, aber nicht ohne ein paar witzige Details, beschreibt Schüller den innerlich zerrissenen Menschen Tom, der trotz seines Jobs durch und durch sympathisch ist und wirft damit den Leser in ein Stahlbad der Gefühle.
Und ganz nebenbei verknüpft er die Geschichte Toms mit seinem ersten Roman "Jazz", indem er Carmen vor dem "Blue Moon" entführen lässt. "Nicht zu glauben, in diesem Schuppen hat tatsächlich Jack Saphire gespielt", sagte Jacques, als er wieder auf dem Beifahrersitz saß. "Ist ein schöner Laden, aber der Wirt scheint ein ziemlicher Idiot zu sein".
Aber dieses kleine Bonmot kann natürlich nur verstehen, wer "Jazz" zuvor gelesen hat.
Und das haben Sie doch, oder? :-)

Compuexe