Günter Brödl

alias "Trainer", geboren 1955 in Wien-Fünfhaus, lebte als freier Schriftsteller, Texter für Kurt Ostbahn und seine Band und als Musikjournalist in Wien und auf Teneriffa.
Der Vater von zwei Töchtern erlag im Oktober 2000 in seiner Wiener Wohnung dem plötzlichen Herztod.

Ausführliche Informationen zum Leben und Wirken des Künstlers finden sich auf dieser Website.

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Sein alter Ego "Kurt Ostbahn":
geboren 1948 in Wien-Simmering, lebt als frei praktizierender Rock-‚n'-Roll-Doktor, Romanheld, Schauspieler und als eine der ersten Adressen des politischen Anstandes ("Wiener Integrationshaus") in Wien

Ausführlicheres findet jeder Freund der schrägen Truppe rund um "Kurt Ostbahn" hier.

Und für alle, die endlich wissen wollen, wer nun tatsächlich wer ist - hier mit freundlicher Genehmigung aus dem Eichborn Verlag die Aufklärung:

Der Ostbahn-Kurti, Günter Brödl und Peter Hiess - das ist die aberwitzige Kombination aus Literatur und Musik, Fiktion und Wahrheit, die in Österreich in Wndeseile Kultstatus erreichte. Höchste Zeit, daß sich auch in Deutschland dieses sonderbar-lustvolle Phänomen durchsetzt.

Fiktion und Wahrheit oder Krimi und Realität
Die literarische Figur Kurt Ostbahn ist - gleichwohl Kunstfigur von Günter Brödl und Peter Hiess - höchst lebendig, authentisch und wahr. Oder in den Worten des Gitarristen der Band: "Nur wenn eine Geschichte gut erfunden ist, wird sie autorisiert und als wahr befunden. Aber vielleicht ist der Ostbahn-Kurti auch nur so glaubwürdig, weil es ihn gar nicht gibt." - oder doch? Denn wer ist der Mann, der für Webzugänge im österreichischen Fernsehen Reklame macht und sein Honorar sozialen Einrichtungen stiftet? Wer moderiert die Radiosendung Trost & Rat, und wer steht bei Livekonzerten im Unterleiberl eigentlich auf der Bühne?

Die Entstehung einer Kunstfigur
Gut, beginnen wir am Anfang, nämlich 1979. In diesem Jahr betrat Kurt Ostbahn zum ersten Mal, nun, nicht das Licht der Welt, aber zumindest die Bühne. In Günter Brödls Theaterstück "Wem gehört der Rock'n'Roll?" verkörperte Erich Götzinger die Figur Kurt Ostbahn, Inkarnation des Diktums, "Rock'n'Roll will never die".
Jedenfalls bekam Ostbahn-Kurti glleich eine ganze Biographie angedichtet. Angeblich hatte er bereits zwei LPs produziert, die selbstredend vergriffen und bei irgendeinem obskuren Münchner Label, das mittlerweile natürlich pleite sei, erschienen waren.
Freilich gab es auch Songtexte, die in diversen Literaturzeitungen abgedruckt wurden, die "Arbeiterzeitung" verfaßte ein "Portrait" über Kurt und die Music-Box sendete gar ein Interview mit ihm.
Um die Authentizität seiner Kunstfigur zu steigern, inserierte Brödl tückische Anzeigen wie: "Suche Ostbahn-Kurti-LPs!" oder sprayte an Autobahnbrücken sein Graffity "Kurt Ostbahn lebt!"
Jedenfalls verselbständigte sich allmählich die Kunstfigur. Brödl gab sich als Kurts Kontaktperson aus, und der Konstruktivismus erblühte in den schönsten Farben.

Von der Kunstfigur zur lebendigen Eultfigur
Am andern Ort zur selben Zeit exerzierte Willi Resetarits exzessive Rockkonzerte mit der Band "Schmetterlinge" und protestierte inständig gegen Nachrüstung, AKWs und dergleichen unangenehme Dinge mehr. Willi Resetarits ist der Bruder von Lukas Resetarits, dem Kabarettisten und Darsteller des Inspektor Kottans aus Kottan ermittelt.
1983 traf Willi Günter Brödl und sie überzeugten sich gegenseitig von der Ausbaufähigkeit des Ostbahn-Phänomens. Brödl coverte ins Wienerische übertragene Rockklassiker von Ry Cooder, Stevie Ray Vaughan und anderen und 1985 war die erste LP "Ostbahn-Kurti & die Chefpartie", fertig. - Eine Geschichte, die an Aki Kaurismäkis Leningrad Cowboys erinnert.
Livekonzerte folgten und Willi Resetarits wurde Kurt Ostbahn und wurde es doch nicht ganz; was einmal mehr beweist, daß die Frage nach der personalen Identität, die Relativitätstheorie des Ichs mehr als eine akademische Spielwiese der Geisteswissenschaftler ist, sondern auch "Kurtologen" bewegt.
In den nächsten Jahren verfaßte Günter Brödl mehrere schräge Romane, in denen Willi Resetarits als Kurt Ostbahn, Günter Brödl als Trainer, Peter Hiess als Trash und Guenter Grosslercher, der "Manager" der Band, als Kohlen-Güntl auftrat; und viele andere, die sowohl Romanfiguren als auch Bandmitglieder sind.
In den Romanen "regiert der nackte Wahnsinn. Ganz so, als hätte Quentin Tarantino nach einer Zechtour durch Grinzing im Vollrausch das Drehbuch für einen zum Brüllen komischen Thriller nach Motiven von Kinky Friedman geschrieben." (Donaukurier).
This is the truth and nothing but the truth, aber was ist schon Wahrheit?

Kurt Ostbahn - Kopfschuss

Kurt Ostbahn: Trainer + Trash ermitteln - Peep-Show

(Foto: R. Putzker)