Jakob Arjouni
(Biografie mit freundlicher Genehmigung des "Lexikon Deutscher Krimi-Autoren")
BIOGRAPHIE: * 1964 in Frankfurt
Aufgewachsen in einer libertären 68er Großfamilie, trieb es Jacob Arjouni nach dem Abitur nach Frankreich. In Montpellier, so will es seine veröffentlichte Vita, wohnt er in Garagen, versucht sich mit einem marokkanischen Freund als Taschendieb, hängt an der Flasche und sumpft in der Subkultur herum. Der Landessprache kaum mächtig, beginnt er mit dem Schreiben, um nicht gänzlich in Stummheit zu versinken.
Während er sich Bier und Zigaretten als Barkeeper verdient, hämmert er Kriminalromane und ein Theaterstück in seine Schreibmaschine.
Als Arjounis Krimis HAPPY BIRTHDAY TÜRKE und MEHR BIER im Diogenes Verlag erschienen, galt ihr Autor sofort als der shooting star der deutschen Krimi-Szene. Mit seiner gewagten Konstruktion seines Helden, des in Frankfurt lebenden türkischen Privatdetektivs Kemal Kayankaya gelang Arjouni eine weit über ein Hammett-pastiche hinausgehendes eigenständiges Werk - und das, obwohl in beinahe jeder Zeile der Romane Sprache und Personenzeichnung, Handlungsstruktur und Stimmung von Chandlers und vor allem Hammetts schwarzen Schnüffler-Romanen präsent sind und Arjouni auch vor direkten Zitaten nicht zurückschreckt.
Wilhelm Roth schrieb dazu in der "Frankfurter Rundschau": "Der Held Kemal ist eine aktualisierte, frankfurterisch-türkische Ausgabe von Philip Marlowe. Die Geschichten - ein Mord an einem Türken im Frankfurter Bordell- und Drogenmilieu
Mit seinem dritten Krimi EIN MANN, EIN MORD errang Arjouni schließlich den ersten Platz des DEUTSCHEN KRIMI PREISES 1992. Mit dem Buch, das gleichzeitig mit Doris Dörries Verfilmung von HAPPY BIRTHDAY TÜRKE erschien, festigte Arjouni endgültig seinen Platz in der Spitzengruppe deutscher Krimi-Autoren.
Happy Birthday, Türke - Ein Kayankaya-Roman Mehr Bier - Ein Kayankaya-Roman